Oberhausen. 50 Bäume und Findlinge gelten in Oberhausen als Naturdenkmale. Diese „Einzelschöpfungen der Natur“ sind zusätzlich geschützt, weil sie etwa besonders schön, besonders selten oder einfach nur naturgeschichtlich interessant sind.
Sie sind besonders schön, besonders selten oder einfach nur naturgeschichtlich interessant: 50 Bäume und Findlinge, große Steine, die vor Tausenden Jahren von Gletschern transportiert wurden, stehen in Oberhausen unter einem zusätzlichen Schutz – sie sind als Naturdenkmale ausgewiesen. „Wir wollen diese besonderen Einzelschöpfungen der Natur erhalten“, sagt Markus Werntgen-Orman, Leiter des städtischen Bereichs Umweltschutz. Auf dieser Seite geben wir einen kleinen Überblick über die Schönheiten der Natur in Oberhausen.
Besonderes Exemplar in Klosterhardt
„Anders als etwa im Münsterland, gibt es in dieser Stadt nicht Tausende Bäume, die Jahrhunderte alt werden. Darum müssen diejenigen, die es schaffen, auch geschützt werden.“ Ein besonderes Exemplar steht für Werntgen-Orman in Klosterhardt. „Direkt vor dem Wohnhaus des damaligen Hüttenleiters Jacobi steht eine Edelkastanie. Somit hat man an dieser Stelle ein Naturdenkmal, das direkt vor einem Baudenkmal steht.“ 120 Jahre alt und 15 Meter hoch ist die Edelkastanie, die vor allem durch ihren bizarren Wuchs besticht.
Auch vor einem historischen Backhaus an der Pfälzer Straße in Königshardt steht mit einer 200 Jahre alten Stieleiche ein echter Hingucker.
Schutz geht über Baumschutzsatzung hinaus
Nach §22 des Landschaftsgesetz NRW werden „Einzelschöpfungen der Natur“ aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen, sowie wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit als Naturdenkmale festgesetzt.
Dieser Schutz geht über die Bestimmungen der Baumschutzsatzung hinaus.
Immer wieder müssen jedoch Naturdenkmale aus der Liste gestrichen werden. „Wir sprechen davon, dass sie erlöschen“, berichtet Ottokar Schöla, der zuständige Mitarbeiter aus dem Bereich Umweltschutz. Das könne unterschiedliche Gründe haben, „etwa Sturmschäden. Es passiert aber auch, dass Bäume aufgrund ihres Alters eingehen.“ Zuletzt ist eine rund 97 Jahre alte Rosskastanie, stolze 27 Meter hoch, die in einem Hinterhof an der Schillerstraße stand, für immer erloschen.
Baum musste nach Sturm gefällt werden
„Dieser Baum war bereits vor Jahren durch Kyrill beschädigt worden. In der Folge haben wir die Krone mit Seilen gesichert, um die Kastanie weiterhin erhalten zu können.“ Doch Sturmtief „Ela“, das am Pfingstmontag in den Abendstunden über Teile Oberhausens hinwegfegte, verkraftete der Baum nicht mehr. „Das gab ihm leider den Rest. Wir mussten ihn fällen lassen, da er zu sehr beschädigt war“, so Schöla.
Werntgen-Orman und Schöla gehen davon aus, dass die Liste der Naturdenkmale in ihrer derzeitigen Form abgeschlossen ist. „Unserer Einschätzung nach sind alle besonders schützenwerten Bäume erfasst“, so Werntgen-Orman. Sollten Oberhausener jedoch beim Durchstöbern von Archiven auf neue Informationen stoßen, würde die Stadt das auch prüfen. „Wenn etwa herauskommen würde, dass an einem bestimmten Baum am Kastell Holten oder der Burg Vondern früher Banditen gehängt wurden, wäre das aus kulturhistorischer Sicht sicherlich hochinteressant.“