Unsere Stadt soll schöner werden. Im Rahmen eines Graffiti-Workshops ist nun die rückwärtige Mauer des Zentrum Altenberg von alten Beschriftungen befreit und mit neuen Bildern besprüht worden. Vorbeifahrende Autofahrer warfen schon neugierige Blicke auf das neue Design, welches unter dem Motto „Von der Industrie zur Industriekultur“ steht.

Das wandausfüllende Graffito beschreibt den Weg vom Kohlearbeiter zum modernen und kulturbewussten Menschen. Marten Dalimot, Diplom-Kommunikationsdesigner und Leiter des Workshops, entschied sich für diese Idee, da „viele Menschen beim Thema Ruhrgebiet noch an Zeche, Stollenarbeiter und Staub denken. Wir wollen zeigen, dass sich hier viel verändert hat und dass das neue Ruhrgebiet grün und lebhaft ist.“

Dieser Wandel vom grauen zum grünen Revier ist neben dem kulturellen Motto ein weiterer Aspekt des Kunstwerks und wird vor allem in der Darstellung einer Lunge deutlich. Ein mittig dargestellter Lungenflügel ist grau und staubig während der zweite daneben grün und gesund ist. Dieser metaphorische Übergang von alt zu neu bildet den Mittelpunkt des Bildes.

Der Vorschlag für das Projekt kam vom Jugendparlament. Marcel Winkel, Mitglied im Jugendparlament, sieht das Projekt vor allem als „Möglichkeit für Jugendliche, sich auszuprobieren und ihre Kunst zeigen zu können“.

Unterstützung erhielten sie von der Jugendkunstschule und dem Zentrum Altenberg. Da die Mauer unter Denkmalschutz steht, setzten sie sich zusammen mit dem LVR-Museum mit der Denkmalschutzbehörde an einen Tisch, um das Projekt von vornherein gemeinsam zu gestalten. Die Parteien entschieden sich dafür, einen Wettbewerb ausszuschreiben, um geeignete Teilnehmer zu finden. Jedoch herrschte weniger Nachfrage als angenommen und so gründeten die zwei Teilnehmer des Wettbewerbs mit dem Leiter Marten Dalimot einen Workshop, um die Ideen auszuarbeiten und ein Konzept zu entwickeln.

Da Graffiti oft unter dem Vorurteil des Vandalismus steht, sollte der Workshop ebenfalls zeigen, dass Graffiti eine eigene Kunstrichtung ist und mehr als geschriebene Parolen auf Häuserwänden sein kann.

Um diese Kunstrichtung weiter zu unterstützen, hat sich die Jugendkunstschule das Ziel gesetzt, das Projekt auszuweiten. Eine weitere Idee lautet, einen weiteren Teil der Mauer am Zentrum Altenberg ebenfalls umzugestalten.