Essen. In Mülheim werden mehr Graffiti angezeigt als in Berlin. Damit führt die Stadt die NRW-Statistik an — und rangiert laut einem Medienbericht vor Dortmund, Essen, Köln und Moers. Besonders erwähnenswert in der Deutschlandstatistik: Oberhausen und Bottrop.
Mülheim steht bei Graffiti-Schmierereien ganz oben in der NRW-Statistik: 2013 kamen in der Ruhr-Stadt 391 Anzeigen auf 100.000 Einwohner. Das Zeit Magazin hat in seiner aktuellen Ausgabe die Zahlen der 70 größten deutschen Städte erfasst und zur besseren Vergleichbarkeit auf die Einwohnerzahl heruntergebrochen.
In Nordrhein-Westfalen liegt Mülheim ganz vorn. Es folgen mit großem Abstand Dortmund (283 Anzeigen), Bielefeld (256), Essen (202), Moers (190), Aachen (187), Hamm (169) und Bochum (168).
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Am anderen Ende der Skala rangieren laut Zeit-Magazin Oberhausen (44) und Bottrop (30). Damit belegen die beiden Städte in der Deutschland-Statistk die letzten Plätze. Nirgends werden weniger Schmierereien bei der Polizei gemeldet.
Nicht mehr Graffiti, sondern höhere Anzeigen-Quote
Über die Ursachen kann Tanja Hagelüken, Sprecherin der Polizei Essen/Mülheim, nur mutmaßen: "Ich gehe davon aus, dass es in Mülheim nicht mehr Graffiti gibt, sondern mehr Anzeigen." Das Präsidium sei oft mit den Medien vorgeprescht und habe in der Öffentlichkeit dafür geworben, jede Schmiererei anzuzeigen. "Wir können die Täter schließlich nur ermitteln, wenn wir ein Muster erkennen", so Hagelüken. Aber das sei nur eine Erklärung von vielen.
Graffiti an der Autobahn
Bundesweit hat Koblenz (758) in der Graffiti-Statistik die Nase vorn — und zwar mit weitem Abstand vor Potsdam (552), Halle (527) und Rostock (473). Das liegt offenbar an einem einzelnen Herrn: Ein Rentner, heißt es in dem Bericht, gehe systematisch durch die Straßen der Pfalzstadt und zeige Schmierereien an.
Berlin liegt in der in der Statistik übrigens mit 331 Anzeigen hinter Mülheim. Vermutlich fallen Graffiti hier kaum noch ins Auge.