Oberhausen.

Mit Hütchen fängt alles an. Und diese werden Fußballer mit Durchhaltevermögen bis an ihr Karriere-Ende verfolgen. Hütchen sind reine Kopfsache. Obwohl sie aus hartem Plastik bestehen und auf dem Rasen aufgebaut sind.

Im Camp der Aktion „WAZ Fußball-Ferien“ umkurven 28 junge Kicker im Alter zwischen sechs und 14 Jahren die Hindernisse. „Training muss sein“, murmeln einige schon ganz wie abgeklärte Profis. Dabei sollen die Trainingseinheiten vor allem eines: richtig viel Spaß machen.

Lust auf Bewegung wecken

Dominik Voigt hat auf der Platzanlage von Arminia Klosterhardt alles im Blick: „Viele Teilnehmer treten das ersten Mal gegen den Ball. Darum sollte das Training spielerisch sein und nicht langweilig werden.“ Der 17-Jährige weiß, wovon er spricht. Bei Rot-Weiß Oberhausen trainiert er regelmäßig den Nachwuchs und betreut dort die U9-Mannschaft.

Auf dem Kunstrasen geht es hoch her. „Mein Ball!“, „Hierher!“ und ein „Vorsicht, hinter dir!“ wechseln sich im Getümmel auf dem Feld ab. Ab und an klatscht der Ball gegen die Hände der Spieler. Und das ist diesmal sogar voll beabsichtigt. Hat sich das Regelwerk über Nacht geändert? „Wir spielen gerade eine Mischung aus Fußball und Handball“, erklärt Dominik Voigt. Zwischen Bolzen und Kicken ist das genau die richtige Abwechslung. Und Motivation ist sowieso gegeben. Einmal kicken wie Neymar. Und mindestens genau so lässig jubeln. Die WM steckt in den Köpfen und verbreitet Lust auf den Kick.

Ehemaliger RWO-Spieler

Auf der anderen Ecke des Platzes sind die Jüngsten damit beschäftigt, mit dem Ball am Fuß um Hindernisse zu balancieren. Der Kursleiter ist in der Fußball-Welt der Stadt kein Unbekannter: Thomas Schlieter spielte für RWO in der 2. Bundesliga und hat jede Menge Erfahrung.

Gegen die deutschen Nationalspieler Miroslav Klose und Thomas Müller hat er mit den Kleeblättern vor fünf Jahren in der zweiten Runde des DFB-Pokals (0:5 bei Bayern München) selbst gespielt. Trotzdem erschien Schlieter im Camp nicht zum Geschichten erzählen: „Dazu sind die meisten viel zu jung, um mich vom Platz zu kennen!“

Viel Selbstbewusstsein

Spaß am Sport. Spaß an der Bewegung. „Es macht total viel Spaß, in der Mannschaft mit den Jungs zu spielen“, sagt Yannick Faltin. Trainiert er selbst schon für eine der nächsten Weltmeisterschaften? „Mal schauen! Warum nicht!“ An Selbstbewusstsein mangelt es nicht. Viele Teilnehmer der „WAZ Fußball-Ferien“ sind noch in keinem Verein angemeldet. „Es waren aber schon einige dabei, die sich dafür interessiert haben“, hat Trainer Dominik Voigt bemerkt.

Das Training und die Spiele dauern bis in den Nachmittag an. Zwischendurch gibt es, ganz wie bei den Profis während der WM in Brasilien auch, Trinkpausen und Teambesprechungen.

„Was wollt ihr als nächstes spielen?“ Das Echo ist eindeutig: „Ein Turnier!“ Die ersten Erfolge machen stolz. Schon weltmeisterlich ist der Hunger in der gemeinsamen Mittagspause. Es gibt Sportlernahrung: Schnitzel mit Pommes.