Oberhausen.. Wenn die deutsche National-Elf am Dienstagabend gegen Brasilien um den Einzug ins Finale der Fußballweltmeisterschaft spielt, fiebert halb Deutschland am Fernseher mit. Viele Oberhausener müssen allerdings arbeiten: Wir sprachen mit Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern und Großunternehmen.
Halb Deutschland wird heute Abend um 22 Uhr gemütlich zu Hause vor dem Fernseher sitzen oder beim Rudelgucken sein und mitfiebern, wenn unsere Elf gegen Brasilien um den Einzug ins Finale der Fußballweltmeisterschaft spielt. Doch für nicht wenige Oberhausener heißt es: Dienst ist Dienst. Und daran führt kein Pass vorbei.
„Es werden genauso viele Streifenwagen im Einsatz sein wie an jedem anderen Dienstagabend auch“, sagt Polizeipressesprecher Axel Deitermann. Mit Fernseh gucken ist da also nix. Etwas besser haben es die Kollegen in der Leitstelle. Da steht ein TV-Gerät. „Aber der Ton dürfte wohl ausgeschaltet sein“, meint Deitermann.
Diensttausch als einzige Möglichkeit
Bei der Berufsfeuerwehr gibt es wie üblich den 24-Stunden-Dienst. „Da wird gemeinschaftlich geguckt“, erklärt Feuerwehrchef Wolfgang Tingler. Sobald ein Alarm erklingt, ist es damit aber natürlich vorbei. „Dann hat man eben Pech gehabt.“
Rund um die Uhr gearbeitet wird auch beim Chemieunternehmen Oxea. Während der Nachtschicht sind es allerdings weniger Mitarbeiter als am Tage. „Im Vorfeld der WM wurde jedem Betriebsleiter erklärt, dass man die Dienste intern regeln kann. Das ist auch diskutiert worden“, sagt Pressesprecherin Birgit Reichel. Da sie von keinerlei Beschwerden gehört habe, seien sich die Mitarbeiter wohl einig geworden, schätzt sie.
Radio hören ist verboten
Gleiches gilt auch für die Bus- und Bahnfahrer der Stoag und die Beschäftigten in der dortigen Leitstelle. „Es gab mal Nachfragen zum Diensttausch und das wurde auch geklärt“, sagt Jenny Battistin von der Marketingabteilung. Während der Fahrt ist es den Fahrern natürlich verboten, Radio zu hören. „Das würde zu sehr ablenken. Aber über Funkkontakt werden die Kollegen wohl auf dem Laufenden gehalten.“ Zudem dürfe man sich in den Pausen informieren.
In den Oberhausener Krankenhäusern ist natürlich auch der heutige Diensttagsabend ein ganz normaler Dienst-Tag. Wer von den Mitarbeitern der Katholischen Kliniken frei hat, kann aber mit Familienangehörigen zum Public Viewing inklusive Grillwürstchen und Getränken kommen. Wo das stattfindet, wollte Pressesprecherin Annette Kay aber nicht verraten. „Ist ja ausschließlich für Mitarbeiter.“