Oberhausen. . Knapp vier Wochen vor dem Start des Jugendaustauschs „Multi“ in Oberhausen gehen die Vorbereitungen in den Endspurt. 170 Jugendliche aus 17 Ländern. 100 Helfer. 40 Kurse. Weitere Gastfamilien werden noch gesucht.

Kurz vor entscheidenden Meisterschaften zieht es Sportmannschaften oft in die ruhige Abgeschiedenheit: Kräfte sammeln, Konzentration stärken, die Sinne schärfen. Über ein solches Trainingscamp können die Macher des internationalen Jugendaustauschs „Multi“ in der jetzigen Phase nur müde lächeln. Hier könnten höchstens Trainingseinheiten helfen, die das Jonglieren mit drei Telefonhörern gleichzeitig lehren oder durch Gedankenbündelung einen imaginären 25-Stunden-Tag ermöglichen würden.

Ansonsten sind die Helfer und Planer in der Vorbereitung eines Zusammentreffens mit Jugendlichen aus 17 Nationen trotz des straffen Zeitplans nicht sonderlich aus der Ruhe zu bringen. Das Multi-Team arbeitet bereits seit Monaten auf zwei ereignisreiche, aber folglich auch anstrengende Wochen hin. Ein Trainingscamp gibt es für sie das gesamte Jahr. Mal lernt schließlich nie aus.

Die Multi ist alle zwei Jahre anders: Das liegt nicht unwesentlich an den Gästen, die Oberhausen erkunden werden und dabei die Stadt, ein breites Kultur-Angebot und letztlich viele gleichaltrige Jugendliche aus mitunter bisher unerreicht fernen Ländern kennen lernen. Junge Leute aus Megion (Sibirien), Estland, Chile oder Israel reisen an.

Letzte Puzzle-Teile bis zum Start

Wenige Wochen, bevor die ersten Jugendliche landen, gilt es, letzte Puzzle-Stücke anzuordnen. Wolfgang Heitzer aus dem Büro für Interkultur der Stadt hat mit Papierkarten und Klebestreifen ein riesiges Orga-Schaubild gebastelt. 170 Jugendliche müssen schließlich in passenden Gastfamilien untergebracht werden. „Das Team der Helfer steckt viel Herzblut in die Multi — und das spürt man nicht nur in der Vorbereitung“, sagt er.

Bei Heitzer laufen als Leiter des Jugendaustauschs die Fäden zusammen. Die Liste mit den Kursen und Workshops während der Multi-Zeit ist lang. Dass einige Kurse aus dem etablierten Angebot herausragen, ist gewollt: Bollywood-Tanz, Parcours und Flag Football sind dabei. Sie sind ebenso beliebt wie die Klassiker Tennis und Reiten. Allerdings lohnt auch hier ein zweiter Blick. So soll es beim Reitangebot nicht nur um Spaß, sondern ebenso um den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Tier gehen.

Viele der heutigen Multi-Helfer waren bereits selbst als Teilnehmer in fremden Ländern, tragen nun als Kursleiter, Fahrer oder Organisator das ehrenamtliche Schaffen weiter. Stadtspiele, Sportangebote und der Transport erfordern viele helfende Hände. 100 Personen packen an.

Für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren

Von diesen lebt der Austausch. Als geschlossene Veranstaltung möchte die Multi nicht verstanden werden: Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren können sich noch kurzfristig beteiligen. Noch bis zur kommenden Woche sind für junge Oberhausener Anmeldungen zu den kostenfreien Kursen möglich. Weiterhin werden noch einzelne Gastfamilien für die Übernachtung der jungen Gäste gesucht.

Am Montag, 4. August, beginnt die Multi mit einer Ice-Break-Party.