Oberhausen. Knapp 500 Fußballfans blockierten nach dem WM-Viertelinale den Kreisverkehr in Oberhausen-Königshardt. Die Randalierer bewarfen Polizisten mit Flaschen und Bengalos. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, erst als massive Verstärkung anrückte, hat sich die Menge allmählich aufgelöst.

Rund 70 zum Teil sehr betrunkene Fußball-Fans haben am Freitagabend nach dem Viertelfinal-Spiel Deutschland gegen Frankreich ordentlich randaliert. Nach Angaben der Polizei blockierten sie den zentralen Kreisverkehr im Stadtteil Königshardt und versuchten, einen Linienbus „aufzuschaukeln“.

Unter den Augen von 400 Schaulustigen schlugen und traten sie dabei auch gegen den Bus. Bei dem Einsatz an dem Kreisverkehr wurden Polizeibeamte auch mit Flaschen, Böllern und Bengalos beworfen. „Verletzt wurde dabei aber zum Glück niemand“, sagt Klaus Kraft von der Leitstelle der Oberhausener Polizei. Dennoch sei Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt worden. Erst als massive Verstärkung angerückt sei, habe sich die Menge allmählich aufgelöst.

"Der Vorfall war bislang einmalig"

Im Rahmen der „Public Viewing“-Veranstaltungen sei es alles in allem sonst aber ruhig in Oberhausen geblieben, heißt es von der Polizei. Autokorsos hätten sich in Grenzen gehalten und nach kurzer Zeit wieder aufgelöst.

Deshalb gebe es zurzeit auch keine Überlegungen, Teile der Innenstadt oder besagten Kreisel im Norden für das Halbfinalspiel der deutschen Mannschaft am Dienstag zu sperren. „Der jetzige Vorfall war bislang einmalig. Wir gehen davon aus, dass beim Spiel gegen Brasilien wieder alles friedlich bleibt.“ Der überwiegende Teil der Fans wolle erfahrungsgemäß einfach nur gemeinsam feiern.

Ausgelassene und friedliche Feiern in Essen und Mülheim

„Bei der letzten Fußballweltmeisterschaft und der Europameisterschaft hat sich der Kreisel als Treffpunkt für viele Königshardter Fans etabliert“, weiß Kraft. „Und es macht ja auch mehr Spaß mit so vielen Leuten gemeinsam zu feiern, als einsam auf dem Balkon eine Fahne zu schwenken“, zeigt der Erste Polizeihauptkommissar Verständnis.

Tausende Fußballfans nahmen auch an den Public-Viewing-Veranstaltungen in den Nachbarstädten teil. Die Fans feierten etwa in Essen und Mülheim ausgelassen und friedlich den Einzug der deutschen Nationalelf ins Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft.

Eine Festnahme in Essen

Nach dem gewonnenen Spiel gegen Frankreich gab es auch in Essen und Mülheim Autokorsos. Um Gefährdungen durch Fahrzeuge auszuschließen, sperrten die Beamten in den Nachbarstädten allerdings einige Straßenabschnitte in Rüttenscheid, in der Essener Innenstadt sowie in Mülheim-Eppinghofen.

Eine Festnahme gab es auch: Ein Mann wurde nach dem Abbrennen von Pyrotechnik in Essen festgenommen. Er hatte eine größere Menge Feuerwerkskörper dabei.