Oberhausen. In Oberhausen laufen die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Unwetter gestern Nacht in vollem Gang. Rund 30 Bäume sind umgestürzt, zig Keller vollgelaufen. Die Feuerwehr war gestern ab 21.25 Uhr im Dauereinsatz; nach bisherigem Stand wurde ein Mann durch einen herabstürzenden Ast leicht verletzt.
Bäume stürzten auf Gebäude und Fahrzeuge, durch den Starkregen wurden überflutete Straßen und Keller überflutet, der Bahnverkehr ist eingestellt – die Unwetterfront am Pfingstmontagabend richtete in Oberhausen Chaos an. Glücklicherweise wurde bei dem fast zwei Stunden andauernden Gewitter lediglich ein Mann, der Fahrer eines Motorrollers, durch einen herabstürzenden Ast leicht verletzt.
Über 300 Notrufe gingen in der ersten Stunde nach dem Durchzug der Gewitterfront in der Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr Oberhausen ein. Einsatzschwerpunkte waren die Stadtteile Alstaden, Alt-Oberhausen, Borbeck und Osterfeld. Das westliche Stadtgebiet und der Oberhausener Norden blieben weitestgehend vom Unwetter verschont.
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135 Sturmschäden, davon 30 umgestürzte Bäume auf Häuser und abgestellte Kraftfahrzeuge, und 29 Einsätze in überfluteten Kellerräumen und auf den Straßen wurden der Leitstelle bis um 4 Uhr gemeldet. In dem Zeitraum von 21.25 Uhr bis 4 Uhr morgens wurden vier Brände gemeldet - Kleinbrände, die kurzfristig gelöscht werden konnten oder bei denen ein Einsatz der Feuerwehr gar nicht erforderlich war. Zwölf Mal müsste der Rettungsdienst ausrücken.
Krisenstab der Bezirksregierung wurde aktiviert
Bei den Sturmschäden handelte es sich hauptsächlich um abgebrochene Baumkronen und Äste, die teilweise das Befahren der Straßen in Alt-Oberhausen und Osterfeld verhinderten. Besonders lobenswert zu erwähnen ist die Eigeninitiative vieler Betroffener, die mit Sägen ausgerüstet die Einsatzkräfte so gut es ging unterstützten. Die Anwohner der Brücktorstraße konnten durch Selbsthilfe ein Eindringen von Wasser aus einem durch die starken Regenfälle gefluteten Baugraben vor ihren Häusern weitestgehend verhindern, bis sie durch die Freiwillige Feuerwehr unterstützt wurden. Um das erhöhte Einsatzaufkommen bewältigen zu können, wurden neben den Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr auch die Freiwache, der Führungsdienst, die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren Oberhausen-Mitte, Oberhausen-Süd, Sterkrade und Königshardt sowie das Technische Hilfswerk eingesetzt.
Insgesamt waren zur Schadensbekämpfung 65 Kräfte der Berufsfeuerwehr, 55 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und 40 Kräfte des THW eingesetzt. Unterstützt wurden diese Einheiten durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen, die einen Saugwagen zum Einsatz brachten und Straßensperrungen durchführten.
Da auch die umliegenden Städte, insbesondere Mülheim an der Ruhr und Essen, vom Unwetter nicht verschont blieben, wurde in Düsseldorf der Krisenstab der Bezirksregierung aktiviert und permanent mit Lageberichten aus den Schadensgebieten informiert.
Unwetterschäden in Oberhausen