Oberhausen. . Der 42-Jährige pflegt in der Arena sein Image als umgänglicher Superstar. Zwei Stunden bollerten die Hits aus der Königszeit des Eurodance, garniert mit viel Zirkus. Seine Anhänger, im Kern zwischen 30 und 50 Jahre alt, schätzen spektakuläre Bilder, Akrobatik und eine bombastische Kulisse.
DJ Bobo pflegt seit 22 Jahren sein Image als umgänglicher Superstar. Etwaige Kumpeleien werden trotzdem nur wenigen vorbehalten bleiben. Der Mann ist einfach ständig auf Achse. Jetzt besuchte er 6500 Fans in der König-Pilsener-Arena. Zwei Stunden mit Hits aus der Königszeit des Eurodance, garniert mit viel Zirkus.
Zirkus steht in diesem Fall für das Motto der Tour. Mit „Circus“ ummantelt der Eidgenosse seine Auftritte. Das ist keine Vorlage für eine nach Drehbruch geordnete Bühnenshow. Das Musical-Genre überlässt er anderen. Trotzdem schätzen seine Anhänger, im Kern zwischen 30 und 50 Jahre alt, vor allem spektakuläre Bilder, Akrobatik und eine Kulisse, die sich bei der Anzahl der dafür benötigten Ausstattungs-Transporter an großen US-Produktionen orientiert.
Was gibt es zu sehen? Eine Clownsfigur, die teilweise als 3D-Animation illuminiert wird, dient den Sängern als Manege und Kulisse. Tänzer und Akrobaten haben hier auf mehreren Etagen viel Spielplatz. Bei den Akrobaten handelt es sich immerhin um Schweizer Landesmeister, die rasante Salti schlagen und sich an Turngeräten in die Oberhausener Hallenluft begeben. Die von Bobos Ehefrau entworfenen Kostüme wechseln häufig.
DJ Bobo "Circus"
1/45
Feine Gitarrenklänge
Musikalisch ist es mehr Karneval als Zirkus: Grund ist die quietschbunte Auswahl seiner Tanzhits aus mehr als zwei Jahrzehnten. „Take Control“, „Pray“, „Freedom“ und der Urhit „Somebody dance with me“ haben längst bei den Anhängern Kultstatus. Dass man heutzutage damit vor allem Revival-Partys auf Touren bringt, versteht der Sänger eher als Kompliment.
Der 42-Jährige umgibt sich mit viel Bombast, so dass sich die Frage nach dem Fundament seiner Stimme eigentlich nie stellt. Kleinere Passagen a cappella mit ambitionierten Kollegen füllen die eigenen Akkus zusätzlich mit Erinnerungen. Es sind Lieder von Michael Jackson, bei dem König des Pop spielte er einst im Vorprogramm. Dann gibt es feine Gitarrenklänge und all die Technik wird auf ein Minimum herunter gefahren.
„Wenn ich all eure Hände sehe, dann geht es mir gut“, sagt er, wenn er eine La-Ola-Welle auf Kommando durch die Arena schwappen lässt. DJ Bobo hat den Steuerknüppel der Dramaturgie stets fest in der Hand. Im bunten Licht vergisst er nach der x-ten Zugabe trotzdem nicht, authentisch „Dankeschön“ zu sagen, indem er sich beinah vor jedem Sitzplatz einzeln verbeugen möchte.
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