Oberhausen. . Die bislang unbekannten Täter hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Innerhalb von drei Jahren schon die 15. Tat am Hans-Sachs-Berfuskolleg. Schüler mussten gestern nach Hause geschickt werden. Das Kolleg verfügt nicht über eine Alarmanlage.

Zerschlagene Computermonitore, aufgestemmte Türen und aus der Wand gerissene Panzerschränke: Unbekannte Täter haben im Hans-Sachs-Berufskolleg eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In der Nacht zu Dienstag waren die Einbrecher in das Gebäude an der Straße „Am Förderturm“ eingedrungen. „Sie wurden wohl gestört. Die Computer hatten die Täter schon für den Abtransport ins Treppenhaus gestellt“, berichtet der konsternierte Schulleiter Marc Bücker auf NRZ-Anfrage. „Um die Schäden aufzunehmen und die Spurensicherung nicht zu gefährden, haben wir die Schüler nach Hause geschickt.“ Der Unterricht soll am heutigen Mittwoch aber wieder aufgenommen werden.

Prüfungsaufgaben wurden nicht angerührt

Die für heute angesetzten Abitur- und Fachabiturprüfungen am Hans-Sachs-Berufskolleg können wie geplant stattfinden. „Am Ablauf ändert sich trotz des Einbruches nichts“, so Schulleiter Marc Bücker. Die Panzerschränke, in denen sich die Prüfungsaufgaben befinden, wurden von den Tätern nicht angerührt.

„Das ist innerhalb von drei Jahren bereits der 15. Einbruch“, stellt Bücker fest. „Die Täter, die hinter den vergangenen drei Einbrüchen gesteckt haben, konnten inzwischen ermittelt werden.“ Doch die aktuelle Tat habe eine ganz neue Qualität angenommen. „Computermonitore wurden kaputt geschlagen, 15 Klassenräume aufgebrochen und sogar Desinfektionsmittel, das noch aus Zeiten der Schweinegrippe übrig geblieben ist, haben die Täter über Textilien verschüttet.“ Sein eigenes Büro sei ebenfalls verwüstet worden.

Keine Alarmanlage vorhanden

Inzwischen mache sich ein Unsicherheitsgefühl im Kollegium und unter den anderen Mitarbeitern breit. „In den Ferienzeiten ist teilweise eine Sekretärin allein bei uns im Gebäude. Weil die Mittel zusammengestrichen wurden, ist dann kein Hausmeister vor Ort.“

Eine Alarmanlage, die den Einbruch frühzeitig vermeldet hätte, besitzt das Hans-Sachs-Berufskolleg nicht. Diese Tatsache stößt Karl Steinmayr besonders bitter auf. Der 71-Jährige, der ehrenamtlich am Kolleg Ergänzungsunterricht in Mathematik gibt, musste gestern unverrichteter Dinge wieder gehen: „Trotz der zuletzt erfolgten Investitionen in Millionenhöhe, ist es nicht für notwendig erachtet worden, dort eine Alarmanlage zu installieren.“ Und das bei einem Hintergrund von mehr als einem Dutzend Einbrüchen mit Schäden in sechstelliger Höhe in den vergangenen Jahren. „Das ist unerhört.“