Oberhausen. 40.000 Kunden allein bei der Stadtsparkasse Oberhausen erledigen Überweisungen und weitere Finanz-Angelegenheiten über das Internet. Auch bei anderen Finanzinstituten ist diese Entwicklung spürbar. Neue Konto-Modelle werden angeboten.

Immer mehr Oberhausener verzichten auf den Gang zur nächsten Bankfiliale und erledigen ihre Finanzgeschäfte über das Internet. „Rund 40.000 Kunden nutzen unsere Online-Filiale“, berichtet Janine Verbeeten, Sprecherin der Stadtsparkasse Oberhausen. „Das Internet ist inzwischen unsere größte Filiale – so erledigen die Kunden inzwischen 90 Prozent des einfachen Zahlungsverkehrs online“, heißt es auch von Thomas Strippel, Filialdirektor der hiesigen Deutschen Bank. Andere Bankhäuser bestätigen diese Entwicklung. Die Finanzinstitute in Oberhausen reagieren darauf und entwickeln neue Konzepte.

„Insgesamt 46 Prozent unserer Kunden nutzen das Online-Banking“, so Verbeeten. Pro Jahr gibt es Steigerungsraten von rund fünf Prozent zum Vorjahr. „Damit liegen wir im Durchschnitt der anderen rheinischen Sparkassen.“ Die mobilen Anwendungen würden ebenfalls immer beliebter werden. „Unsere Apps werden mittlerweile von 10.000 Kunden genutzt.“

Unterschiedliche Kontomodelle

Auf diese Entwicklungen hat das Unternehmen inzwischen mit einem neuen Girokonto reagiert, das Kunden entgegenkommt, die ihre Geschäfte nur noch über das Internet abwickeln. „Hier haben wir besonders günstige Kontoführungsgebühren“, schildert Verbeeten. Sollte der Bankkunde dennoch einmal einen Kontoauszug am Automaten ziehen wollen, muss er dafür eine Gebühr bezahlen.

Die Deutsche Bank bietet ebenfalls unterschiedliche Kontomodelle an, aus denen der Kunde, je nach Bedarf, wählen kann. „So richtet sich beispielsweise das Deutsche Bank AktivKonto an Kunden, die ihre täglichen Bankgeschäfte insbesondere über Online- und SB-Zugangswege selbst in die Hand nehmen möchten“, berichtet Strippel.

Datenschutz und Kostenvergleich

Die Stiftung Warentest gibt auf ihrer Internetseite Hinweise zum Thema Online-Banking. Wie ist es um die Sicherheit gestellt? Was müssen Verbraucher beachten, damit ihre Daten nicht in die falschen Hände geraten?

Auch einen Vergleich verschiedener Finanzinstitute, die Online-Konten anbieten, gibt es dort zu entdecken. Zudem gibt es weitere Fragestellungen aus diesem Themenbereich: www.test.de/thema/onlinebanking/

Kein Einfluss auf Filialen

Die Tendenz hin zum Online-Banking soll jedoch keinen Einfluss auf die bestehenden Filialen haben, „denn unsere Kunden nutzen für sich das Beste aus beiden Welten. Bei wichtigen und großen Entscheidungen gibt es für die meisten Menschen in Oberhausen nur eine Adresse: die Filiale.“

Ähnlich sieht das die Volksbank- Rhein-Ruhr. „Es gibt keine Konkurrenz zwischen unserem Online-Angebot und den Filialen“, erklärt Sprecherin Claudia Stäubner. Die Online-Filiale sei ein weiterer Kommunikationsweg, der den Kunden angeboten wird.

Ein Online-Konto mit geringeren Grundgebühren bietet die Volksbank ebenfalls an. „Der Kunde kann bei diesem Kontomodell natürlich jede Beratungs- und Servicedienstleistung in unseren Filialen in Anspruch nehmen“, so Stäubner.

Chat oder Videositzungen

Zudem denkt die Volksbank nach, ihren Kunden eine Möglichkeit des Chats oder Videositzungen anzubieten. „Ein Zeitraum dafür ist jedoch noch nicht absehbar.“

Die Postbank kann ebenfalls bestätigen, dass immer mehr Kunden ihre Finanzgeschäfte über das Internet erledigen. Insgesamt neun Millionen Kundenkonten sind dafür bundesweit freigeschaltet, berichtet Sprecherin Kerstin Lerch-Palm. „Die Postbank wird auch weiterhin ihr Online-Angebot konsequent ausbauen und noch weiter verbessern.“ Angedacht ist etwa ein Fragen- und Antwortportal, sowie die Möglichkeit einer Videoberatung im Internet.