Oberhausen. . Einige Bürger mahnen an, dass das Oberhausener Hallenbad an der Lothringer Straße mit den hohen Fenstern gerade in den Abendstunden Spanner anlockt. Die für das Bad zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) sieht zurzeit keinen Handlungsbedarf. Sprecher: „Uns sind keine Beschwerden bekannt.“

Gibt das Hallenbad Oberhausen mit seinen hohen Fenstern und lichtdurchfluteten Räumen seine Badegäste den Blicken von Spannern preis? Mit dieser Frage sieht sich die für das Bad zuständige Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) zurzeit konfrontiert. Zwei Leserbriefe, die unlängst in der NRZ erschienen sind, hatten sich der Thematik angenommen. So beklagt der Oberhausener Lothar Lange, dass die Besucher des Hallenbades als „Schaufensterauslage“ betrachtet werden können, und erhebt schwere Vorwürfe: Ein Mitarbeiter des gegenüberliegenden Seniorenheimes habe ihm bestätigt, dass sich „besonders bei Dunkelheit die Anzahl derer, die längere Zeit vor dem Fenster verweilen“ häufe.

Auch Leserin Daniela Vesper beklagt, dass beim Schwimmunterricht fremde Männer die Kinder „nicht nur mit einem kurzen Blick, sondern längere Zeit ausgiebig betrachten“. Auch sie selbst gehe nicht in das Hallenbad, da sie nicht von „Außenstehenden begafft“ werden will, und weicht zum Schwimmen ins benachbarte Mülheim aus.

Keine vorschnelle Verurteilung

Die OGM sieht zurzeit noch keinen Handlungsbedarf und warnt davor, Menschen vorschnell zu verurteilen. „Natürlich muss man das im Auge behalten. Wir nehmen die Leserbriefe auch ernst“, so OGM-Sprecher Alexander Höfer. „Aber bislang liegen uns keine Beschwerden von Badegästen vor. Einen Sichtschutz oder blickdichte Folie zu installieren sei daher vorerst nicht geplant. „Das Bad bleibt, wie es ist. Einen Sichtschutz gibt die Archtitektur mit den hohen Scheiben auch gar nicht her.“

Grundsätzlich, so Höfer, sei ja auch erst einmal nichts verwerfliches dabei, wenn man von außen einen Blick ins Hallenbad werfe. „Das kennt man ja selbst: Wenn man an einer großen Fensterscheibe vorbeigeht, schaut man unwillkürlich hinein.“ Auch Leser Lothar Lange räumt ein, dass nicht jeder, der im Vorbeigehen einen Blick ins Bad werfe, gleich ein Voyeur oder Pädophiler sei. Höfer verspricht: „Wir werden das im Auge behalten und wenn uns etwas merkwürdiges auffällt, umgehend reagieren.“ Das soll zum Beispiel durch Sensibilisierung der Mitarbeiter des Hallenbades geschehen.