Oberhausen.. Das Hallenbad an der Lothringer Straße ist ein echter Blickfang. Der Oberhausener Lothar Lange lenkt den Blick aber auf mögliche Schattenseiten der Glasfronten. Er gibt zu bedenken, ob manche Menschen die Möglichkeit missbrauchen, jederzeit freien Blick auf die Badegäste zu haben.

Das Hallenbad an der Lothringer Straße in Styrum ist ein echter Blickfang. Die beeindruckende transparente Glasfront steht immerhin in der architektonischen Tradition des berühmten deutsch-amerikanischen Architekten Mies van der Rohe. Lothar Lange, ein Leser dieser Zeitung, lenkt den Blick aber auf mögliche Schattenseiten dieser großzügigen Glasfronten. Er gibt zu bedenken, ob manche Menschen vielleicht die Möglichkeit missbrauchen, dass sie jederzeit freien Blick auf die Badegäste haben.

„Sollte es wirklich niemandem dort im Wasser etwas ausmachen, in Badebekleidung als Schaufensterauslage betrachtet zu werden“, fragt Lange und befürchtet, dass die transparente Architektur so manchen Voyeur einlädt, etwas zu lange vor dem Fenster des Hallenbads stehen zu bleiben. Die Oberhausenerin Daniela Vesper berichtet in einem Leserbrief sogar, dass sie und ihre Freundinnen deswegen extra nach Mülheim ins Hallenbad fahren.

Bisher keine Beschwerden

„Wir haben bisher noch keine Beschwerden bekommen“, sagt Alexander Höfer, Sprecher der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die das Bad betreibt. Zudem hätten die Mitarbeiter des Hallenbads stets ein Auge auf jene Menschen, die von der Straße aus die Badegäste beobachten. „Aber das ist ja an und für sich kein Verbrechen. Wer an einer Kneipe vorbei geht, wirft ja auch einen Blick rein - ohne dabei einen bösen Gedanken zu haben“, sagt Höfer.

Den Badegästen jedenfalls bereiten die großen Fenster keine Sorgen. „Am Strand kann mich schließlich auch jeder angucken“, sagt Friedhelm Leske. Ähnlich sieht das Michael Heiermann, der regelmäßig mit seinen Kindern ins Hallenbad fährt und noch keine Probleme hatte: „Mir ist noch nie ‘was aufgefallen. Auch um meine Kinder mache ich mir keine Sorgen.“ Eine Anwohnerin, die abends regelmäßig am Hallenbad vorbeifährt, erzählt ebenfalls, dass die Leute, die abends vor den Fenstern stünden, offenbar Eltern und Großeltern seien, die ihre Kinder und Enkelkinder im Schwimmbad beobachten.

Keine Pläne für einen Sichtschutz

Das Thema nehme man natürlich trotzdem ernst, stellt OGM-Sprecher Höfer klar. Ein Hallenbad mit einsehbarem Becken sei aber nichts Besonderes: „So etwas gibt es in vielen Städten.“ Konkrete Optionen für einen Sichtschutz gebe es deshalb noch nicht: „Bei Problemen müssten Bauexperten sich damit beschäftigen. Aber bisher ist das nicht nötig.“