Oberhausen. . Ist die rechtsextreme Szene in Oberhausen aktiver als zuletzt? Die Antifa in Oberhausen jedenfalls schlägt Alarm. Sie warnen vor einer Security-Truppe, die mutmaßlich rechtsradikalen Kreisen nahesteht. Sie sollte eine Party im Resonanzwerk überwachen. Die Betreiber der Eventhalle sind schockiert.

Wie rührig ist die rechtsextreme Szene in Oberhausen vor der Kommunalwahl? Nach Angaben der antifaschistischen Gruppe Antifa Oberhausen nehmen rechtsextreme Provokationen zu.

Die Mitglieder sprechen von einer „neuen Dimension“, seit angeblich fünf Neonazis ihre Sticker mit ausländerfeindlichen Parolen auf dem Gelände des Druckluft unterbrachten: „Seit zehn Jahren haben sie diese Grenze immer eingehalten“, sagt ein Mitglied gegenüber der WAZ.

Kontakte bis nach Dortmund

Wenn auch die NPD und der Freie Widerstand Oberhausen derzeit in der Stadt wenig Mannstärke haben sollen, sieht die Antifa mit Sorge, dass rechtsextreme Oberhausener Gruppierungen offenbar enge Kontakte nach Duisburg und sogar bis nach Dortmund pflegen.

Subtiler hingegen haben rechtsradikale Kräfte versucht, eine Veranstaltung im eigentlich bislang völlig unbescholtenen Oberhausener Resonanzwerk zu unterwandern. Die Ramonk-Party, die den Deutschrock-Gruppen Rammstein und Böhse Onkelz gewidmet ist, sollte nach Angaben der Antifa eine eigene Security-Gruppe bewachen. Deren Chef jedoch soll gute Verbindungen zum Oberhausener „Freien Widerstand“ gehabt haben und neuerdings auch in die Dortmunder Neonazi-Szene.

Security arbeitete schon für die Band „Kategorie C“

Die Antifa sieht weitere Anhaltspunkte, so organisiert dieser Security-Dienst Fanbusse für die Band Kategorie C, die 2010 vom Bremer Landesamt für Verfassungsschutz unter „sonstige gewaltbereite Rechtsextremisten“ geführt wurde. „Viele kennen uns durch die Band Kategorie C. Wir sind nicht politisch aktiv, doch stehen wir hinter denen, die hinter uns stehen!“, äußert sich der Security-Dienst dazu auch politisch auf seiner Website.

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Der eigene Security-Dienst des Resonanzwerks wird nun auch zur Ramonk-Party am Samstag eingesetzt, versichert Bialowons.

Der Resonanzwerk-Chef erteilt außerdem möglichen rechtsextremen Gruppierungen, die vielleicht im Resonanzwerk Fuß fassen wollen, eine sehr deutliche Absage: „Wir wollen mit Rassisten und Rechtsradikalen nichts zu tun haben und werden den Einlass entsprechend kontrollieren.“

Hart und auch provokant geht’s am Wochenende danach wieder im Resonanzwerk zur Sache: Zum Festival „Beat Em Up Vol.1“ kommen Metal-Bands aus USA, Niederlande und Deutschland. VVK 8, AK: 10 Euro, Einlass: 18 Uhr.

Über die Facebook-Seite des Dienstleisters sollen bereits 150 Teilnehmer für die Ramonk-Party zugesagt haben. Droht die Veranstaltung von einer rechtsextremen Szene unterwandert zu werden? Die Antifa Oberhausen befürchtet, dass Rechte nach der Party gezielt alternative Stätten wie das Druckluft aufsuchen und wandte sich in einem offenen Brief an das Resonanzwerk. „Wir wussten nicht, dass die Veranstalter einen eigenen Security-Dienst einsetzen wollen und sind beim Lesen des Briefes aus allen Wolken gefallen“, schildert Geschäftsführer Björn Bialowons seine Verwunderung. Nach Rücksprache mit dem Veranstalter ist dies nun jedoch geklärt: „Wir werden eine eigene Security im Einsatz haben, mit der wir sehr zufrieden sind und die sehr freundlich mit unseren Gästen umgehen.“