Vor steigenden Neonaziaktivitäten des so genannten „Freien Widerstand Oberhausen“ warnen die Linke Liste und das Antifaschistische Bündnis Oberhausen. Immer wieder versuchen rechtsextreme Gruppen in der Stadt, durch scheinbare Spontan-Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Erst am Donnerstag soll ein Mitglied der Linken Liste ein Schreiben mit „schönen Grüßen vom FWOB und Nationalem Widerstand Duisburg“ erhalten haben.

Offene Bedrohung von Bürgern

Rechtsextreme in unserer Stadt schrecken offenbar nicht von mehr oder weniger deutlichen Einschüchterungsversuchen zurück gegen Bürger, die sich offen für Demokratie und Toleranz einsetzen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sollen über hundert Aufkleber mit angeblich faschistischen Parolen bzw. der rechtsextremen Gruppierungen an der Rudolfstraße (Stadtgrenze Essen) unter anderem in Briefkästen verteilt worden.

Nach Angaben des Staatsschutzes in Essen, wurden Fotos gefunden auf denen ein „Hess“ vor die Rudolfstraße gehalten wurde. Allerdings konnte der Staatsschutz vor Ort keine strafbaren oder staatsfeindlichen Handlungen feststellen. Auch auf den Aufklebern sollen keine Inhalte gestanden haben, die eine Straftat begründet hätten.

Dennoch nimmt die Oberhausener Polizei auch solche scheinbar harmlosen Aktionen ernst. Wir haben rechtsextreme Gruppierungen im Auge“, sagt Polizeisprecher Axel Deitermann. Man werde sich in Kürze noch intensiver mit der rechten Szene in der Stadt auseinandersetzen. Indes sieht die Linke Liste in der Aktion vom Donnerstagabend „eine neue Qualität“. Die Gruppe hat sich mit anderen lokalen Nazi-Initiativen zusammengetan und schreckt nicht vor Einschüchterungsversuchen zurück“, sagt der Fraktionsvorsitzende Yusuf Karacelik.