Oberhausen. Mit einer längeren Frostperiode rechnet inzwischen niemand mehr: Gartenexperten geben deshalb Grünes Licht für eine erste farbenfrohe Frühjahrsbepflanzung

Sonniges Gelb, Knallrot, Blau, Orange – nicht nur auf dem Markt in Sterkrade, auch in allen Gartencentern und Blumenläden zogen am Wochenende farbenfroh leuchtende Primeln und andere Frühlingsblüher wintermüde Oberhausener magisch an. Allein der Blick auf den Kalender ließ manchen dann doch noch zögern.

Februar – kann man da wirklich schon...? Eine Frage, die Markthändlern und Mitarbeitern von Gartenmärkten am Samstag ungezählte Male gestellt wurde. Und weil für heute richtig frühlingshafte Temperaturen angekündigt wurden, hat die NRZ dazu einen Experten befragt.

Geschäftiges Treiben in vielen Gärten

„Klar, ruhig beherzt zugreifen“, findet Jochen Langen, Vorsitzender der Kleingartenanlage an der Hartmannstraße in Königshardt. Spätestens, seitdem vergangene Woche die Meteorologen einen Abgesang auf den Winter 2013/14 geliefert haben, sei für Gartenfreunde der Stubenarrest beendet. Es kann wieder losgehen. „Auch wenn’s sicher noch den einen oder anderen Bodenfrost geben kann: Frühblüher wie Primeln oder Hornveilchen kann man bedenkenlos holen. Die sind ja nicht so empfindlich, dass sie nicht mal eine kalte Nacht überstehen könnten“, sagt Langen – und mit stärkeren und anhaltenden Frösten sei nicht mehr zu rechnen.

Dem geschäftigen Treiben in Vor- Haus- und Kleingärten stehe also nichts mehr im Weg: Was sonst erst in den ersten Märzwochen passiere, sei dank des ungewöhnlich milden Winters in diesem Jahr schon jetzt möglich. Sogar Kübelpflanzen wie Oleander könnten durchaus schon aus dem Winterquartier wieder ins Freie gebracht werden – jedenfalls dann, wenn es dafür ein windgeschütztes sonniges Eckchen auf Terrasse oder Balkon gibt. Schützende Tannenzweige und dicke Laubschichten auf Beeten könnten entfernt werden: „Nur Rosen sollte man weiter angehäuft lassen, um sie schützen. Die sind sehr empfindlich“, so Langen.

Vögel beginnen Nester zu bauen

„Dieser Winter hat uns wirklich überrascht“, sagt er mit Blick auf die ausgebliebene längere Frostperiode. Ob deshalb im Sommer in Oberhausen mehr Mücken und andere Insekten zu erwarten seien, müsse man abwarten.

Was allerdings jetzt schon in vielen Gärten zu beobachten ist: Nicht wenige Vögel haben bereits damit begonnen, Nester zu bauen: „Wer jetzt seine Hecke noch etwas kräftiger zurückschneiden will, sollte deshalb vorher genau hingucken, ob sich im Geäst nicht schon was tut.“