Oberhausen. Der Glaube an Flexibilität und Mobilität gerät ins Wanken. Kollektiv hat den Kultfilm Barbarella von 1968 kopiert und verfremdet und bringt ihn mit verschwenderischen Mitteln neu auf die Bühne. Ein Musical aus Schauspiel, Video und Musik. Sehenswert, denn der Inhalt geht viele Leute etwas an.
Von der Blackbox auf die große Bühne: Im Tender des Mülheimer Ringlokschuppens sechs Mal erfolgreich aufgeführt, will Barbarellapark, eine Produktion der freien Theatergruppe Copy & Waste, am Samstag, 25. Januar, nun die Zuschauer im Großen Haus des Oberhausener Theaters begeistern. Die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr.
Es ist die dritte Produktion, die Copy und Waste gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes vorstellt, die freie Theater mit festen Spielstätten konfrontiert. „Davon profitieren beide Seiten“, ist Barbarellapark-Regisseur Steffen Klewar überzeugt. Dass Barbarellapark das Prädikat sehenswert verdient, begründet er so: „Wahnsinnig unterhaltsam, super Musik, eine extrem tolle Ausstattung und der Inhalt geht die meisten Leute etwas an.“
Fakten und Fiktion werden vermischt
Fünf Schauspieler spielen sich selbst und Filmfiguren, eine lesbische Diktatorin, einen blinder Engel, einen verrückten Wissenschaftler, einen Jäger im Eis und einen Revolutionär. Seit nunmehr zehn Jahren mit dem Musical unterwegs, sind im Stück die Barbarellapark-Darsteller in eine Sinnkrise geraten. „Sie erzählen sich, wie sie dort gelandet sind und wie sie sich positionieren in Bezug auf ihre Rollen“, verrät der Regisseur. Dabei werde – und das sei Copy & Waste-typisch – Fiktives und Faktisches vermischt und multimedial auf die Bühne gebracht. „Es gibt Videos, sehr viel Musik und sehr viel Text, sehr viel von allem“, sagt Klewar. Gespielt wird eine Stunde und 40 Minuten ohne Pause.
Copy & Waste, der Name stehe für die Arbeitsweise der Gruppe, kopieren und verwerfen oder anders ausgedrückt: sich anregen lassen und verfremden. Während die Vorlage, der Film Barbarella mit Jane Fonda in der Hauptrolle von 1968, die sexuelle Revolution auf die Schippe nehme, gehe es jetzt um die Rastlosigkeit einer Generation, getrieben vom Glauben an Flexibilität und Mobilität.
Eine freie Theatergruppe beschreibt Regisseur Klewar so: „Wir sind eine Band, haben uns einen Namen gegeben, holen uns je nach Projekt Mitspieler dazu, spielen das Album ein und gehen auf Tour.“
Für die Vorstellung gibt’s noch Karten. Rufnummer: 8578-184 oder www.theater-oberhausen.de