Oberhausen. . Die künftige Ausstellung im Gasometer zeigt Fotografien und Skulpturen. Bedeutendste Werke der Menschheitsgeschichte und eine gigantische Lichtshow.

Er bleibt immer der Hauptdarsteller. Selbst dann, wenn er wie an diesem Donnerstagmorgen fern ist und lediglich majestätisch-monumental als Abbildung auf einer Leinwand Rednern den Rücken stärkt. Der Gasometer Oberhausen, diese 117,5 Meter hohe und 85 Jahre alte Tonne, erhält eine neue Füllung.

„Der Schöne Schein“, die kommende Ausstellung, fährt wie ihre Vorgänger zweigleisig. Gezeigt werden Bilder und Skulpturen der vergangenen Epochen in großformatigen Fotografien und Abgüssen in Kombination mit einer monumentalen Installation.

Über fünf Millionen Besucher

Was würde wohl der ehemalige Gasspeicher zum Thema Schönheit sagen? Als Industriedenkmal mit seiner sehr eigenen rauen Schönheit, wie sie nur die Erinnerung an Eisen, Maloche und kalten Stahl ihr Eigen nennt. Die Tonne schweigt. Sie überlässt Jeanette Schmitz das Wort. Die Geschäftsführerin der Gasometer GmbH beschwört die Magie des Ortes mit einer Zahl. Weit über fünf Millionen Besucher wollten die Ausstellungen dort bisher sehen.

Und nun spricht Kurator Peter Pachnicke von der neuen Ausstellung, von einer Schönheit, die so groß ist, „das sie heute Teil des kollektiven Bildgedächtnisses der Menschheit ist“. Sprich, beinahe jeder kennt da Vincis „Mona Lisa“, van Goghs „Sternennacht“ oder die „Venus von Milo“.

Viele Überraschungen

Aber kennt auch jeder jene 27.000 Jahre alte Skulptur eines Löwenmenschen? Pachnicke erzählt, dass Menschen damals bereits der aufrechte Gang kennzeichnete. Doch um sich selbst als stark zu präsentieren, stellten sich unsere Urahnen als aufrecht gehender Löwe dar.

Die Ausstellung birgt sicher trotz des Bekanntheitsgrades der meisten Werke Überraschungen. Und sei es, dass die großformatigen Fotografien „Dinge sichtbar machen“, wie Pachnicke sagt. Dinge, die „großartige Erlebnisse“ versprechen. 150 Reproduktionen schaffen ein imaginäres Museum.

Diese Abbildungen aus allen Epochen sowie der ganzen Weltkultur, übertitelt mit „Das goldene Zeitalter“ oder „Das Urteil des Paris“ bilden den Grundstock. Auf ihnen liegt lichterleicht „320 Grad Licht“. Die Installation der Bremer Künstlergruppe „Urbanscreen“ begleitet Kurator Wolfgang Volz. Thorsten Bauer, Creative Director Urbanscreen, machte neugierig auf jenes Spiel mit Formen und Licht, das 23 Epson-Projektoren auf 20.000 Quadratmetern Fläche zeigen werden. Die Wände des Gasometers mutieren bis in eine Höhe von 100 Metern zum Spielraum für grafische Muster. Nur 320 Grad sind es übrigens, weil der Part des gläsernen Gasometer-Aufzugs abgezogen wurde.