Oberhausen. . Bereits jetzt sind Haselpollen in der Luft unterwegs. Ärzte raten dazu, schnellstens aktiv zu werden. Hyposensibilisierung wird als beste Methode empfohlen.
Für viele Allergiker sind die Wintermonate normalerweise eine Zeit der Erholung. Juckende Nasen oder tränende Augen sollte es derzeit eigentlich nicht geben. Doch wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vermeldet, sind bereits jetzt, Anfang Januar, in vielen Gegenden Nordrhein-Westfalens Haselpollen in der Luft unterwegs – Auswirkungen des bisher sehr milden Winters.
„Alle Oberhausener, die gegen die sogenannten Frühblüher allergisch sind, sollten jetzt zu ihrem Arzt gehen“, rät darum Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am hiesigen St. Elisabeth Krankenhaus. Nur wer jetzt aktiv werde, könne ohne Sorge der Pollensaison entgegenblicken. „Es ist jetzt wirklich höchste Eisenbahn.“
Nicht auf Symptome warten
Denn Kreuter rät zur Hyposensibilisierung. „Das ist die eleganteste Möglichkeit, mit der Allergie umzugehen.“ Durch die steigernde Dosierung von Allergenen soll es zu einer Gewöhnung an das Allergen kommen, um so eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf das Allergen zu verhindern. „Vier Spritzen sind dafür normalerweise notwendig.“ Da die Frühjahrsblüher – darunter fallen Hasel, Erle und Birke – jedoch nicht wie der Name vermuten lässt, erst im März, April oder Mai anfangen zu blühen, sei ein Arztbesuch jetzt ratsam. „Bei uns in der Klinik hatten wir bereits im Dezember erste Patienten, die sich einer Hyposensibilisierung unterzogen haben.“
So lange zu warten, bis erste Symptome wie brennende Augen oder juckende Nasen auftreten, sollte man auf keinen Fall. „Aber auch dann gibt es noch die Möglichkeit medikamentös die Allergie zu unterdrücken.“ Dann kommen Mittel wie Cetirizin zum Einsatz.
Asthma als mögliche Folge
Allergien gegen Hasel, Erle und Birke treten am häufigsten auf. „Daneben sind Gräser- und Hausstaubmilben-Allergien ebenfalls weit verbreitet.“
Unbehandelt sollte eine Allergie auf keinen Fall bleiben. „Wenn man nichts unternimmt, können die Symptome von der Nase schnell zu den Atemwegen wandern“, so Allergologe Kreuter. Asthma ist eine mögliche Folge. „Wir Allergologen sprechen dann von einem Etagenwechsel.“ Eine derartige Verschlimmerung gelte es auf jeden Fall zu vermeiden. „Darum heißt es für Betroffene, schnell einen Termin bei ihrem Arzt zu machen.“