Oberhausen. Christa Ludwig lädt jedes Jahr Freunde und Familie zum gemeinsamen Musizieren in der Weihnachtszeit ein. Das erste Treffen war vor 40 Jahren.
Es wird gesungen, gegessen und gelacht. Im vierzigsten Jahr bereits lädt Christa Ludwig Familie, Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Weihnachtssingen ein. „Angefangen hat es mit sechs Leuten“, erzählt die Dümptenerin. Doch von diesem Ausgangspunkt hat man sich über die Jahre hinweg immer weiter entfernt. „Inzwischen müssen wir das Wohnzimmer ausräumen und extra Tische aufstellen, damit jeder einen Platz hat“, so Ludwig. Bis zu 30 Gäste werden in diesem Jahr erwartet.
Tradition bewahren
„Die Grundidee war es, die alte Tradition vom gemeinsamen Singen an Weihnachten am Leben zu erhalten“, berichtet Christa Ludwig, die auch das restliche Jahr über immer musikalisch unterwegs ist. „Ich singe im Gospelchor der Kirchengemeinde St. Peter in Alstaden.“ Anscheinend stößt diese Idee des gemeinsamen Singens auf viel Gegenliebe. So konnte Christa Ludwig im vergangenen Jahr sogar so viele Gäste begrüßen, dass sich mancher nachher einen ungewöhnlichen Schlafplatz suchen musste. „Ein Neffe hat im Badezimmer geschlafen. Die eingeschaltete Fußbodenheizung war für ihn wohl so bequem, dass wir ihn am nächsten Morgen gar nicht zum Aufstehen bewegen konnten“, erzählt sie mit einem Lachen.
„Normalerweise treffen wir uns immer am 2. Weihnachtsfeiertag, doch in diesem Jahr haben wir uns auf den 28. Dezember geeinigt. Da können einfach mehr.“ Familienmitglieder und Freunde, auch solche, die längst nicht mehr in Oberhausen wohnen, haben sich diesen Termin dick im Kalender markiert. „Aus Bremen oder Kempen bekommen wir Besuch. Es waren aber auch schon Verwandte aus Polen da.“ Auch eine befreundete Familie, die nach Australien ausgewandert ist, war schon mit dabei. „Wir haben uns anschließend mit einem sechswöchigen Gegenbesuch revanchiert.“
Ein gemeinschaftliches Buffet
Doch was machen Ludwigs den ganzen Abend? „Natürlich stärken wir uns zuerst. Mit einem vollen Magen klingt man ja auch nicht so hohl.“ Jeder Gast trägt etwas zum Buffet bei. „Ein guter Freund ist Hobbykoch, er überrascht uns jedes Jahr mit neuen Kreationen.“ In den ersten Jahren war Christa Ludwig jedoch alleine für die kulinarische Versorgung zuständig. „Da habe ich immer einen Riesen-Topf Gulaschsuppe gemacht.“
Sobald die erste Runde am Buffet vorbei ist, wird gesungen. „Stille Nacht“, „Oh Tannenbaum“ oder „Oh, du fröhliche“ werden aus dem Repertoire alter deutscher Weihnachtslieder herausgekramt. „Wir haben extra ein festliches Liederbuch zusammengestellt.“ Wenn es am Abend später wird, kommt jedoch ein anderes Liederbuch zum Einsatz. „Da sind dann auch ein paar rockigere Lieder dabei, etwa von den Beatles. Mein Bruder schnappt sich dann die Gitarre und gibt den Ton an.“
Wie Sohnemann Andre Ludwig verrät, wird auch schon mal das eine oder andere Karnevalslied angestimmt. „Es geht vor allem darum, dass alle ihren Spaß haben“, sagt er. „Und das scheint zu gelingen, da wir direkt nach jedem Singen bereits den Termin fürs nächste Jahr ausmachen.“