Oberhausen. . Immer mehr Katzen landen auf der Straße, weil ihre Halter sie nicht mehr wollen. Die Katzenhilfe Oberhausen versucht zu helfen, stößt aber längst an ihre Grenzen. Auf der alljährlichen Weihnachtsfeier sammelt sie daher vor allem, um Tierarztkosten zu decken.

Die Weihnachtsfeier der Katzenhilfe Oberhausen ist obligatorisch. Schon vor der Gaststätte „Alt Buschhausen“ empfangen die Gäste an diesem letzten Freitag im November immer farbenfrohe Verkaufstische, auf denen die heiß begehrten Weihnachtsgestecke präsentiert werden. Auf dem Basar mit Näharbeiten, weihnachtlichen Deko-Artikeln, Marmeladen, Plätzchen und allerhand anderen Naschereien drängen sich die Leute im Innern des Gebäudes. Will der Mensch ein Gesteck für seinen Festtisch oder eine selbstgenähte Katzenminze-Stinkemaus für seinen Tiger mit nach Hause nehmen, sollte er rechtzeitig am Ort des Geschehens auflaufen.

Wer gar an einem der Tische Platz nehmen möchte, der muss sich gleichfalls beeilen. Im Nuh drängen sich die Menschen in dem großen Saal. Es wird wie in jedem Jahr brechend voll. Selbst an der Theke nehmen noch Katzenfreunde Platz. Verwunderlich ist dieser Zulauf kaum. Leitet Eveline Müller doch seit beinahe 30 Jahren die Katzenhilfe Oberhausen. „Das ist bestimmt schon die 20 Weihnachtfeier“, schätzt sie. Und: Allein in diesem Jahr vermittelte die Katzenhilfe 246 Tiere. Wer das potenziert über die Jahrzehnte, der kann sich denken, wie viele Menschen im Ruhrgebiet und darüber hinaus, so einen kleinen oder größeren Schnurrer von Eveline Müller oder ihren Mitstreitern bei sich aufgenommen haben.

Ungewisse Schicksale

Bilder der Tiger machen dann auch die Runde im Kreis der Gäste. Katzengeschichten werden erzählt. Eveline Müller freut sich derweil vorne auf der Bühne, dass diesmal etwas anders ist. Zum ersten Mal gibt es Live-Musik. Schlagersänger Danny Haidt singt für die Samtpfoten. Er verzichtet auf seine Gage. Dafür erntet er Begeisterungspfiffe nach dem Presley-Song „Can’t Help Falling in Love“. Haidt, Protégé der jungen Oberhausener Sängerin Mona, hat seinen Schützling gleich mitgebracht. Bei Mona wird es dann rockiger. Die Stimmung im Saal steigt. Und Danny Haidt macht noch neugierig auf das Duo Per Du , Mona (17) und Eileen (19), die eine neue Version von „Lass die Sonne in dein Herz“ einstudiert haben. Zu sehen und hören im Netz, wie Haidt den Gästen erzählt.

Zwischen Haidt und Mona ist Platz für die, um die sich dieser Abend dreht: die Katzen. Eveline Müller hat wieder eine Dia-Show gestaltet mit vielen Katzenbildern und -schicksalen wie dem der kleinen, blinden Java, die mit zehn Wochen auf einem Firmengelände ausgesetzt wurde. Java hatte Glück. Sie hat ein Zuhause gefunden und wird nie mehr irgendwo auf der Straße landen. Aber was mit all den Tieren passiert, deren Menschen sie nicht mehr wollen, die die Katzenhilfe aus Platzmangel aber nicht aufnehmen kann, das fragt sich Müller jeden Tag.

Große Kastrationsaktion gestartet

Die Katzenhilfe Oberhausen hat in diesem Jahr eine große Kastrationsaktion gestartet. Bedürftige Menschen oder solche, die die Tiere draußen betreuen, erhielten Kastrationsgutscheine für die Vierbeiner. Dennoch werden immer mehr Kätzchen draußen geboren, andere Tiere einfach ausgesetzt.

Eveline Müller verweist noch einmal darauf, wie wichtig es ist, seine Katzen und Kater kastrieren zu lassen. Die Tiere sollten aber auch tätowiert, gechippt und bei Tasso eingetragen werden. Denn zumindest die Tiere, die einfach nur verloren gingen, können so ihren Besitzern wieder zugeordnet werden.