Oberhausen. Konzert mit flotter Moderation , großem Chor, Orchester und vier Solisten. Schauspeler Klaus Zwick fasziniert auch die Kleinsten und macht ihnen Lust aufs Zuhören. Ein gelungenes Experiment des des Kirchenmusikers Jürgen Veit Zimmermann im Saal des Alevitischen Kulturzentrums.

Zur Einstimmung auf Weihnachten erlebten viele Kinder und ihre Eltern ein außergewöhnliches Konzert im Saal des Alevitischen Kulturvereins an der Rombacher Straße in Alstaden. Zur Unterstützung seines Experiments, sehr junge Zuhörer für Bachs Oratorium, das Werk, das seine eigene musikalische Karriere mit prägte, zu begeistern, hatte Jürgen Veit Zimmermann den Schauspieler Klaus Zwick eingeladen. Der hatte sichtlich Spaß an der Rolle des Moderators und die eigenen drei Kinder gleich mitgebracht.

Sehr locker und die Kinder einbeziehend, verführte Zwick schon die Kleinsten dazu, zu verstehen, dass Kompositionen eigentlich immer Geschichten erzählen.

Vier Solisten und das Orchester Oberhausen e.V.

Als den „Mann, auf den hier alle hören“, stellte er Zimmermann in seiner Eigenschaft als Dirigenten vor. Ihm „gehorchten“ der große gemischte Oratorienchor Großpfarrei St. Clemens ebenso wie vier Solisten und das Orchester Oberhausen e.V.. „Fast mehr Musiker als Zuhörer“, stellte Zwick fest, als sich die beeindruckend große Anzahl derer formiert hatte, die diesen musikalischen Vormittag gestalten würden.

Doch ehe sie loslegen durften, erzählte Zwick erst einmal, dass dieses Oratorium sehr oft gespielt werde, Kinder aber, da es „ziemlich lang“ sei, selten mitgenommen würden, wenn Erwachsene ins Konzert gingen, um es zu hören. Über Johann Sebastian Bach, der es vor knapp 300 Jahren schrieb, sagte Zwick, könnte er ewig lange erzählen. „Doch euch interessiert ganz sicher besonders, dass Bach zwei Mal verheiratet war und 20 Kinder hatte.“ Deshalb könnte es sein, dass Bach, als er die Musik für die Weihnachtsgeschichte schrieb, auch an Kinder gedacht habe. „Es beginnt auf dem Feld mit Hirtenmusik. Engel kommen heruntergeflattert. Und so fängt bei Bach das Weihnachtsoratorium eigentlich erst an.“

Sind es die Geigen, die Bratschen oder ist es gar der Kontrabass?

So eingestimmt, lauschten die jungen Zuhörer gebannt, als Chor und Orchester die Engel singen ließen. Sie verfolgten, weil Zwick es ihnen verraten hatte, auch, wie große und kleinere Hirten mit eben großen und kleineren Schritten zum Stall marschierten, nachdem der Engel sie beruhigt hatte. Und dann begann sie, die Suche nach dem Instrument, mit dem sich eine majestätisch klingende Musik am besten ausdrücken lässt. Sind es die Geigen, die Bratschen oder ist es gar der Kontrabass? Nein. Das Fagott? „Klingt ja irgendwie lustig und traurig zugleich“, sagte Zwick. Dann hatte ein Mädchen die entscheidende Idee: „Die Trompeten!“ – deren musikalische Kostprobe auch den Moderator zufrieden stellte: „Genau der Sound, den wir suchen fürs königliche Lied fürs Jesuskind.“