Oberhausen.
Die CDU wählte am Wochenende ihre Mannschaft für die Kommunalwahl 2014. Auf der Vertreterversammlung im Oberhausener Technologiezentrum TZU kürten die Christdemokraten Daniel Schranz einstimmig zum Spitzenkandidaten für den Rat. Einziger Schönheitsfleck: das Gerangel um Listenplätze in Osterfeld.
Dass die CDU die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 gewinnt, daran haben ihre Mitglieder keinen Zweifel. Dass es in Oberhausen einen Politikwechsel geben wird, ist für die Partei nicht nur eine Ahnung, sondern „hat sich in den letzten Wochen und Monaten zur Gewissheit verfestigt“, wie Ratsfraktionschef Daniel Schranz sagt. „Erstens: Wir sind gut. Zweitens: Die anderen sind schlecht. Und drittens: Die Bürger haben das inzwischen auch begriffen.“ Starker Applaus der 70 Delegierten.
Großes Selbstbewusstsein
Die CDU-Versammlung zeichnete großes Selbstbewusstsein aus. Bei der Wahl der Listen für den Rat und den drei Bezirksvertretungen gab es kaum Überraschungen. Auch die Kandidaten für die 29 Wahlbezirke zum Rat der Stadt bestätigten die Delegierten anstandslos.
Aber nicht alle Vorschläge des Kreisverbandes winkte die Versammlung durch. So gab es zu Platz 18 der Ratsliste eine Kampfkandidatur zwischen Michael Helmrich und Hermann Wischermann. Der bisherige Sprecher der Fraktion in der Bezirksvertretung Osterfeld, Helmrich, war der Vorschlag des Kreisverbandes. Der Vize des Ortsverbandes Klosterhardt, Hermann Wischermann, stand eigentlich auf Platz 22.
Wischermann verdrängte Helmrich
Mit 47 zu 23 Stimmen verdrängte Wischermann den Kollegen Helmrich. Wischermann, der ein Ratsmandat hat, sichert das wohl erneut den Einzug ins Stadtparlament, sofern das Wahlergebnis nicht schlechter ausfällt, als es 2009 der Fall war (30 Prozent, die SPD erhielt damals 44 Prozent).
2009 nur zwei Oberhausener Ratswahlkreise von 29 gewonnen
In 29 Wahlkreise für den Rat ist Oberhausen eingeteilt. Wer seinen Wahlkreis bei der Kommunalwahl nicht gewinnt, also nicht die Mehrheit der Wählerstimmen erzielt, der kann nur über die Liste der Partei in den Rat rücken. 2009 gewann die CDU zwei der 29 Wahlkreise direkt: Styrum und Sterkrade-Nord. Dort treten Hans-Jürgen Köhler und Dirk Rubin an, die selbstbewusst auf eine Absicherung auf der Parteiliste verzichteten.
Als Spitzenkandidaten für den Rat, also auf Platz 1 und 2 der Parteiliste, wurden CDU-Ratsfraktionschef Daniel Schranz und Simone-Tatjana Stehr gewählt. Auf den ersten 20 Plätzen der CDU-Parteiliste folgen Werner Nakot, Klaus-Dieter Broß, Marita Wolter, Hans Tscharke, Christian Benter, Ulrike Willing-Spielmann, Denis Osmann, Frank Bandel, Christa Müthing, Holger Ingendoh, Matthias Wissing, Gundula Hausmann-Peters, Saadettin Tüzün, Daniel Erkens, Georgis Schmidt, Hermann Wischermann, Hermann-Josef Schepers und Karin Dubbert. Die CDU-Fraktion hat derzeit 19 Ratsmandate, die SPD 28.
Aber daran glaubt keiner bei der CDU – im Gegenteil: Die Parteiführung ist fest davon überzeugt, nach der Wahl Ende Mai 2014 erstmals seit Jahrzehnten die stärkste Fraktion im Rat stellen zu können. CDU-Parteivize Hans Tscharke nennt dafür Gründe aus seiner Sicht. Der SPD wirft er politischen Stillstand und Lethargie vor.
Am Rande der Versammlung hieß es, dass der Konkurrenzkampf um die letzten aussichtsreichen Listenplätze die Nachwehen der Personaldiskussion der vergangenen Tage in Osterfeld waren. Dort drang die Parteispitze auf eine Neuaufstellung der Bezirksvertretungs-Fraktion. Nur noch Ludgerus Breuckmann steht von der alten Mannschaft auf einem sicheren Listenplatz. Deshalb wurde auch bei der Liste für die Osterfelder Bezirksvertretung ein Gegenvorschlag gemacht. Frank Rudolph (Platz 7) wurde für Platz 3 vorgeschlagen, den Inge Paß besetzen sollte.
Pattsituation bei der CDU
Die 14 Delegierten konnten sich aber für keinen von beiden entscheiden. Nach zwei Wahlgängen mit einem Patt musste die Münze entscheiden – das ist seit über 20 Jahren nicht vorgekommen. Frank Rudolph zog daraufhin seine Kandidatur zurück: „Für Osterfeld bewegt sich jetzt nichts mehr“, kommentierte er später. Die Ortsverbände Osterfeld-Heide und -mitte seien jetzt nur noch mit einem Vertreter im Stadtteilparlament.
Dass die Personalien strittig waren, zeigte sich auch an den restlichen Wahlergebnissen für Osterfeld. Während die Listen für die Bezirksvertretungen in Alt-Oberhausen und Sterkrade mit großer Mehrheit bestätigt wurden, war das Ergebnis in Osterfeld nicht so deutlich. So erhielt Walter Paßgang (Platz 5) nur neun Ja-Stimmen.