Oberhausen. Syrische Familie feiert das Weihnachtsfest in Sicherheit. NRZ-Leser können bedürftigen Kindern in Oberhausen Herzenswünsche erfüllen.

Joana hat gerade ihren ersten Geburtstag gefeiert, strahlt übers ganze Gesicht und ist auch schon ganz munter auf ihren zwei Beinchen unterwegs. Ihr Bruder Mohamed (9) geht in die dritte Klasse der Alsfeldschule, liebt Fußball und ist in einer Jugendmannschaft von Glück-Auf Sterkrade im linken Mittelfeld am Start. Der Älteste, Khalil (13), besucht eine Internationale Vorbereitungsklasse an der Hauptschule Eisenheim und kann schon bald auf eine Gesamtschule wechseln.

Schulprobleme hat der Junge nicht. Was ihn nachts immer noch aus dem Schlaf aufschrecken lässt, ist die Erinnerung an schwere Zeiten, die seine Familie durchlitten hat: an Zurückweisungen, die die Jungen wegen ihrer christlichen Mutter und ihres kurdischen Vaters in Syrien erleben mussten, an Krieg, die Flucht aus Aleppo und die schwere erste Zeit in der Enge eines Flüchtlingsheims.

Babyschwimmenund Basketball

Dieses Weihnachtsfest wird deshalb für Familie A. auf jeden Fall ein schönes sein – eines, das alle fünf zusammen in Frieden und Sicherheit verbringen können. Dass sich die Familie keine großen Geschenke leisten kann, ist für sie Nebensache. Und doch: Vielleicht kann für die beiden Jungs, die kleine Joana und viele andere Oberhausener Kinder, die finanziell in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen, doch der eine oder andere Herzenswunsch wahr werden – mit Ihrer Hilfe bei der Wunschbaumaktion der NRZ.

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Walburga Stortz von der Caritasstation in Osterfeld kennt die Familie gut und freut sich, wie aktiv sich alle um Integration bemühen: Vater Abdelrahman besucht einen Integrationskurs der VHS und hofft, schon bald gut genug Deutsch zu sprechen, um auf Arbeitssuche gehen zu können und nicht mehr auf Unterstützung angewiesen zu sein. Denn Leerlauf ist nicht seine Sache: „Ich hab’ Herrn A. deshalb schon das eine oder andere Mal angesprochen, wenn jemand handwerkliche Hilfe brauchte. Er ist dann immer gleich hingeradelt und freut sich, selbst helfen zu können“, erzählt Walburga Stortz.

Eine Schultasche und "was mit Fußball"

Mutter Violeta hat ihren Integrationskurs unterbrechen müssen, als der jüngste Familiennachwuchs im Anmarsch war: „Jetzt lerne ich halt erstmal von meinen Söhnen.“ Dass ihre Kinder in Oberhausen eine Heimat finden, ist den Eltern wichtig. Dafür nutzen sie jede Möglichkeit: Mit Joana geht’s – dank Hilfen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket – zum Babyschwimmen, die Jungs finden beim Fußball und Basketball Anschluss, besuchen Jugendgruppen der Gemeinde. Möglichst bald sollen sie die Zeit vergessen, in der sie nicht zur Schule gehen durften, in der die Jungs aus der Nachbarschaft nicht mit ihnen spielen durften, weil sie eine andersgläubige Mutter haben.

Was sich die Jungs zu Weihnachten wünschen? „Tickets fürs Sealife wären toll – oder eine neue Schultasche“, sagt der Älteste. Für seinen kleineren Bruder darf’s „was mit Fußball“ sein. Und die Kleine? Noch wunschlos glücklich. „Eine Puppe“, meint die Mama, wäre schön. Die würde auch ein sehr schönes Zuhause bekommen – in dem Zimmer, dass der Papa für seine Jüngste kürzlich ganz in Rosa gestrichen hat.