Oberhausen.

Gegründet in den 80ern, erlangten die Musiker regionale Bekanntheit, trennten sich und fanden vor sechs Jahren wieder zusammen. Mit einem neuen Song überzeugte die Band „Anonym“ jetzt die WDR-2-Hörer.

Die Oberhausener und Bottroper Mitglieder der Truppe erleben derzeit so etwas wie ihren zweiten Frühling. Die Pop-Rock-Formation ist zum zweiten Mal in Folge von den Hörern der WDR-2-Radiosendung „Made in Germany“ zum Wochensieger in der Kategorie „Musikszene NRW“ gewählt worden. Grund genug, „Anonym“ einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Als Schüler-Band begonnen

Angefangen hat alles 1980 auf dem Vestischen Gymnasium. In der elften Klasse schlossen sich fünf männliche Teenager zu der Schüler-Band „Nightmare“ zusammen. Zunächst traten sie vor allem in Kirchengemeinden auf. Als sich 1982 die Sängerin Ellen Sauer dazugesellte, entschieden sie sich für den Namen „Anonym“. Mit der Deutsch-Pop-Rock-Platte „MM“ erlangten sie zur Zeit der Neuen Deutschen Welle regionale Bekanntheit. Radiosender spielten ihre Eigenkompositionen, es folgten Live-Konzerte zusammen mit Bands wie „Geier Sturzflug“ und „Stray Cats“. Als Höhepunkt spielten sie im Vorprogramm von Herbert Grönemeyer im Revierpark Vonderort.

Statt der großen Karriere folgte 1984 die Trennung. „Wir waren mit der Schule fertig, bekamen Studienplätze an unterschiedlichen Orten“, erinnert sich Gitarrist Günter Schenten. 2007 trafen sich „Anonym“ wieder, nachdem ein DJ „MM“ im Internet veröffentlicht hatte. Drei Jahre später folgte das Comeback-Konzert im Passmanns – mit neuer Sängerin Monika Ollig und neuem Schlagzeuger Christoph Schott. Im vergangenen Jahr erschien dann das Album „Anonym“. „Eigentlich ist alles beim Alten geblieben: Wir schreiben und komponieren unsere Lieder selbst. Es geht um Liebe und andere Dinge des alltäglichen Lebens“, sagt Günter Schenten.

Album "Anonym" eher pop-lastig

Das CD-Album „Anonym“ enthält 13 Songs. Außer zwei Stücken („Keep The Distance“ und „Beauty Inside“) sind die eher pop-lastigen Songs in deutscher Sprache verfasst. „Wir fühlen uns eng mit dem Ruhrgebiet verbunden und haben deshalb auch ein Stück über das Leben eines Bergmanns mit dem Titel ,Egon’ aufgenommen“, sagt der Gitarrist, der zusammen mit Keyboarder Christoph Gläßer die Texte schreibt. In Zukunft wollen „Anonym“ so oft es geht live spielen – am liebsten auf Festivals. Momentan steht aber erst einmal die Produktion der neuen CD im Vordergrund. Sie soll im Frühling nächsten Jahres erscheinen.