Oberhausen.

Unter der Rubrik „Musikgeschichte“ erscheint im Jahrbuch 2014 ein Beitrag von Jürgen Reinke zur Beatmusikszene der 60er Jahre in Oberhausen. „Als die ,Rattles’ nicht in die Stadthalle durften...“ erinnert an die Zeit, als sich aus Jazz und Skiffle der Beat entwickelte und im Haus der Jugend so genannte Jazz-Band-Bälle stattfanden.

„Aus der Skiffle-Szene stammte zum Beispiel der Kern der heute noch beziehungsweise wieder existierenden Band Downtown Angels, die 2014 ihr 50-jähriges Bestehen feiert“, schreibt Reinke und dass ihre Mitglieder damals in einem Pressebericht als „lärmende Engel“ bezeichnet wurden.

Ausreichend Material gesammelt

Viele, viele Stunden hat Reinke im Stadtarchiv recherchiert und so viel Material gefunden, dass jetzt schon feststeht, dass im Jahrbuch 2015 eine zweiten Folge über die Oberhausener Musikszene zu lesen sein wird. „Ich bin jetzt schon in den 70er Jahren angekommen“, sagt Reinke. „Da kenne ich mich besser aus, habe damals selbst Veranstaltungen organisiert.“ Jahrbuch-Beiträge sind ihm nicht genug: Reinke plant mehr. „Ich arbeite an einem Buch, das vielleicht in zwei Jahren fertig sein wird.“ Damit das gelingt, lädt er alle, die in den 60er und 70er Jahren selbst Musik machten oder Musikveranstaltungen besuchten, dazu ein, sein Projekt zu unterstützen, mit Fotos, Geschichten, Erinnerungen.

Alles, was Reinke erhält oder erfährt, wird ordentlich archiviert und Interessenten über Facebook zugänglich sein. „In der 60er Jahren gab es in Oberhausen 900 Kneipen, von denen etwa 190 Auftrittsorte für Gruppen waren. Im Revier gab es 4000 Bands, ich schätze, dass es in Oberhausen 120 waren. Das heißt, dass sich 500 bis 700 Jugendliche zwischen 1962 und 1969 in ihrer Freizeit mit Musik beschäftigt haben.“