Oberhausen.

Die Oberhausener Feuerwehr hat zwei Abteilungen, die nicht so selbstverständlich sind. Das sind einmal die Höhenretter, die bei ihren Rettungseinsätzen hoch hinaus müssen. Und dann gibt es seit 1962 bereits eine Taucherstaffel, die ebenso wie die Höheretter auch überregional eingesetzt wird.

Um zur Taucherstaffel der Feuerwehr gehören zu dürfen, muss man sehr fit und unter 50 Jahre alt sein. Das bedeutet, Nachwuchs muss ständig ausgebildet werden. Auch zurzeit läuft wieder ein Lehrgang für diesmal zehn angehende Feuerwehrtaucher, die ihre Wassereinsätze neben ihrem Job erledigen werden.

Einen leichten Job haben die Taucher nicht

Erste Hürde für angehende Taucher ist ein Gesundheitscheck. Dem folgen 35 Stunden Theorie, 20 Praxisstunden auf dem Trockenen und schließlich 50 Stunden unter Wasser. Abgetaucht wird meist im Rhein-Herne-Kanal.

Einen leichten Job haben die Taucher nicht. Das Wasser im Kanal ist nicht klar und natürlich auch nicht warm wie in der Karibik. Mit Gucken ist nichts, weil der Boden des Kanals schlammig ist, die Schiffe den Schlamm immer wieder aufwirbeln und das Wasser dadurch trübe wird. Unter diesen Bedingungen müssen die Feuerwehrleute lernen, wie man unter Wasser mit Hammer, Meißel und Säge arbeitet. Oder – was auch schwierig ist – die systematische Suche nach Menschen im Wasser. Weil es ja nix zu sehen gibt, muss der Boden Quadrat für Quadrat abgesucht werden. Ganz systematisch.

Messerschafe Muscheln und jede Menge Müll

Kontakt haben die Taucher bei der Suche über eine Leine zu ihrem jeweiligen Signalmann an Land. Über spezielle Signale können sich Taucher und Signalmann auch verständigen. Eine lebenswichtige Absicherung für die abgetauchten Feuerwehrleute.

Auf dem schlammigen Boden treffen die Taucher auf messerscharfe Muscheln und jede Menge Müll, der achtlos im Wasser entsorgt wurde. „Mit dem Sporttauchen über bunten Riffen hat das nichts mehr zu tun“, sagt Rainer Porsch, Tauchdienstleiter der Oberhausener Berufsfeuerwehr.

20 Einsätze im Jahr

Am Ende der Ausbildung wartet noch eine Abschlussprüfung auf die Taucher. Wenn sie diese bestehen, sind sie dann später dabei, wenn etwa Menschen aus dem Kanal gerettet werden müssen. Oder auch Tiere, die irgendwo ins Wasser gefallen sind. Immer wieder brechen Menschen in kalten Wintern auch ins Eis ein. Müssen Gegenstände aus dem Wasser geborgen, Kontrolluntersuchungen an Gebäuden oder Schiffen durchgeführt oder auch Leichen geborgen werden – das alles sind Einsatzgebiete der Feuerwehr-Taucher.

Die Taucher der Berufsfeuerwehr aus Oberhausen werden Jahr für Jahr im Durchschnitt zu 20 Einsätzen gerufen.