Oberhausen. .
Tragisch endete am Donnerstagnachmittag eine dramatische Such- und Rettungsaktion am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen: Ein 27-jähriger Mann aus Tunesien war offenbar ins Wasser gesprungen und in die Sogwelle eines Schiffes geraten.
Ein junger Mann aus Tunesien ist am Donnerstagnachmittag in Oberhausen offenbar auf tragische Weise im Rhein-Herne-Kanal ums Leben gekommen: Die Taucher der Feuerwehr Oberhausen bargen den 27-Jährigen gegen 16.30 Uhr leblos. "Um kurz nach 17 Uhr stellten die Sanitäter die Wiederbelebungsversuche ein", berichtete Polizeisprecher Uwe Weighardt.
Um 15.38 Uhr war der Notruf in der Leitstelle der Polizei Oberhausen eingegangen: Die aufgeregten Anrufer sprachen gebrochenes Deutsch. Die Polizei vermutete daher zunächst, ein fünf oder sechs Jahre altes Kind aus den Niederlanden sei in den Rhein-Herne-Kanal gefallen und nicht wieder aufgetaucht. Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und Polizei suchten in der Umgebung der Marina, zwischen den Brücken der Konrad-Adenauer-Allee und der Osterfelder Straße.
Freunde wollten ihm helfen
Um 16.30 Uhr konnten die Taucher den leblosen Körper des 27-Jährigen vor dem Nordufer des Kanals, in der Nähe der Tausendfüßlerbrücke bergen. Dort muss er, so Weighart, "nach unseren ersten Erkenntnissen von der Spundwand ins Wasser gesprungen sein."
Nach den Berichten seiner jugendlichen Begleiter soll der Mann im Wasser mit den Händen gewunken und ihnen seine Notsituation so signalisiert haben. Polizeisprecher Weighardt: "Als seine Freunde ihm dann aber helfen und eine Tasche anreichen wollten, soll ein großes Schiff vorbeigefahren sein." Der 27-Jährige soll nach Zeugenberichten in die Sogwelle des Schiffes und unter Wasser gezogen worden sein. "Den Binnenschiffer würde aber keine Schuld treffen", erklärte Weighardt.
Das Opfer lebte in Tunesien und war zu Besuch bei einer Familie im Oberhausener Stadtteil Osterfeld. Am Freitag wollte er wieder in seine Heimat fahren. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.