Oberhausen.
Die Diskussion um die Concordia-Skulptur geht munter weiter. Selten zuvor hat es ein Kunstwerk zu einer so großen Resonanz gebracht, bevor es überhaupt aufgestellt wurde, nicht einmal der nackte Duisburger David.
Üppige Formen wirken grazil
„Ich bin eine Frau und bin nicht schlank, aber muss ich mich deswegen diskriminiert fühlen? Nein, ganz im Gegenteil!!!“, schreibt Andrea Wirtz. „Ich fühle mich geschmeichelt, weil die üppigen Formen der Concordia so grazil aussehen. Wer stößt sich denn heutzutage an der Nacktheit? Wie viele Akte hängen in den Museen und in anderen öffentlichen Gebäuden? Wie viele fast nackte Personen schauen von Werbeplakaten auf uns herunter? Ich glaube, dass hierdurch die Fantasie mehr angeregt wird als bei der Concordia.“ Ihr Vorschlag: „Warum werden die Oberhausener nicht zu ihrer Akzeptanz befragt? Ich bin überzeugt, dass eine große Mehrheit positiv zum Aufstellen der Concordia stehen würde. Beim ersten Betrachten habe ich so etwas wie Lebensfreude verspürt.“
Wirtz schreibt weiter: „Kunst soll Freude bereiten. Und das tut sie in diesem Fall. Für mich steht fest, dass ich, gerade weil ich die Concordia sehen möchte, nach Oberhausen fahren werde. Die Skulptur gehört an einen Platz, an dem sie von vielen Menschen gesehen wird und nicht in den Kaisergarten, wo man sie eher durch Zufall betrachten wird. Der einzige Kritikpunkt, den ich gelten lassen würde, wäre die vorgesehene Größe. Diesbezüglich kann ich die aufgeführten Zweifel nachvollziehen.“
Kritik an der Größe der Skulptur
Das geplante Ausmaß der Concordia kritisiert zum Beispiel Birgit Remy: „Die Skulptur als solche ist schön. Eine tanzende, vor Lebensfreude sprühende Frau gefällt mir gut. An Nacktheit – so wie Gott uns schuf – ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Ich lehne diese Skulptur in dieser Größe und an diesem Standort jedoch absolut ab. Viereinhalb Meter hoch. In einem kleinen Kreisverkehr. Der Kreisverkehr an der Concordiastraße/Am Förderturm ist in keiner Weise mit den Kreisverkehren geschichtsträchtiger großer Städte wie Rom zu vergleichen, in denen man auf mehreren Spuren in der Tat nationale Denkmäler umrundet. Umrunden im Sinne von anerkennend in die Mitte nehmen.
Eine andere Frage ist, warum eine nackte Frau, tanzend und lebensfreudig, ausgerechnet Synonym für die Zeche Concordia sein soll. Concordia, die römische Göttin der Eintracht. Gibt es Kumpel dieser Zeche, die sich darin wiederfinden?“
Dazu passt der Online-Kommentar von einer Person, die sich „Alienor#62“ nennt: „Sie steht da als Mensch, der aus der Reihe tanzt. Concordia ist ein Zeichen von Freude, Freiheit und Selbstbewusstsein. Eine Göttin eben. Lebensfreude und querdenkende Eigenwilligkeit sind auch Eigenheiten der Menschen im Ruhrpott.“