Oberhausen. Der nächste Blitzmarathon steht am 10. Oktober an. Auch das Oberhausener Präsidium will flächendeckend Druck machen. „Kontrollen wirken lange nach“
Die Oberhausener Polizei will Temposündern verstärkt ans Leder. Am Donnerstag, 10. Oktober, nimmt sie erneut am Blitzmarathon teil. Diesmal sind nicht nur Temposünder in NRW betroffen, erstmals wird in ganz Deutschland geblitzt. Ab 6 Uhr morgens laufen für 24 Stunden die Radarfallen heiß. Beim jüngsten Blitzmarathon im Juni waren in Oberhausen bei 4819 Messungen 355 Raser ertappt und zur Kasse gebeten worden.
Während einige Bürger die Aktion für Abzocke halten, verteidigt Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) das Dauer-Blitzen: „Geschwindigkeitskontrollen sind notwendig, um Menschenleben zu schützen.“ Dass dies auch für Oberhausen gilt, bestätigt Jürgen Fix, der bei der Polizei die Verkehrsdirektion leitet.
„Seit Jahren haben wir rückläufige Unfallzahlen bei Schwerverletzten und Getöteten.“ Denn Autofahrer müssten ständig aufmerksam sein, um einem Knöllchen zu entgehen, weil die örtliche Polizei auf den sogenannten „Flächendruck“ setze. Dies bedeutet, dass nicht nur an bekanntgegebenen Standorten kontrolliert wird, sondern grundsätzlich im gesamten Stadtgebiet.
Wohl wieder etliche Knöllchen
Beim Blitzmarathon wird dieses Prinzip beibehalten. Derzeit plane das Präsidium diese Aktion allerdings noch, so dass die Polizei noch keine Standorte für die Radarfallen mitteilen könne. Sicher sei jedoch bereits, sagt Behördensprecher Axel Deitermann, dass man kein zusätzliches Personal einsetzen werde. „Für uns ist das ein regulärer Dienst.“ Dennoch werden wohl wieder etliche Verkehrssünder erwischt. „Die Aktion hat einen positiven Effekt, sonst hätten wir sie schon längst eingestellt.“
Auch Dieter Elsenrath-Junghans von der Verkehrswacht Oberhausen findet den Blitzmarathon sinnvoll und begrüßt, dass er aufs Bundesgebiet ausgeweitet wird. „Geschwindigkeitsübertretungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern der Hauptunfallgrund.“ Zwar glaubt er nicht, dass alle Raser bewusst und mutwillig zu schnell fahren. „Wenn man aber in eine Radarkontrolle gerät, wirkt das noch lange nach. Mal hält sich dann an die Geschwindigkeitsbegrenzungen“, sagt der Experte.
Ohnehin hat Elsenrath-Junghans die Vision, dass in Oberhausen möglichst ordnungsgemäß gefahren wird. Dann müssten vor allem Kinder, die schwächsten Verkehrsteilnehmer, beim Spielen oder auf ihren Schulwegen keine Angst vorm Straßenverkehr haben und wären viel sicherer. Dazu trage der Blitzmarathon ebenfalls bei.