Neuenrade. .

Und die hatten eine übersichtliche Präsentation vorbereitet, wie sie wohl auch im Besprechungszimmer des Bürgermeisters selten vorgelegt wird. Auf einem großen Plakat hatten sie ihre Wünsche anschaulich in eigens dafür selbst gemalten Bildern dargestellt.

Dierk Rademacher nahm sich die Zeit, jeden der vorgetragenen Wünsche oder auch Kritik zu beantworten. Von den Formulierungen einmal abgesehen, unterschieden sich die Anregungen der jungen Gäste auch nicht zu sehr von den Themen, die auch in abendlichen Ratssitzungen besprochen werden.

Erster Verbesserungsvorschlag: Verkehrsregelung. „Ich möchte, dass die Ampel für Fußgänger immer grün ist“, wünscht sich ein Junge und zeigt auf sein selbstgemaltes Bild. „Da ist schon was dran“, antwortet Dierk Rademacher, „gerade für Jüngere und Ältere sind die Ampelphasen schon sehr kurz.“ Er notiert sich die Anregung. Dass die Ampeln aber durchgehend für Fußgänger grün zeigen, will er nicht versprechen. Ein weiteres Streitthema spricht ein junges Mädchen an: „Die Hunde sollen nicht mehr auf dem Spielplatz A-A machen.“ Darauf kann der stellvertretende Bürgermeister schon konkreter antworten. „Wir werden uns um Kontrollen bemühen, sollte jemand erwischt werden, wird es auch hohe Bußgelder geben“, verspricht Rademacher. Nacheinander bringen die „schlauen Füchse“ präzise formulierte Wünsche und Kritik vor: Mehr Spielplätze, die Autos sollen vor den Kitas nicht mehr so schnell fahren – auch aktuelle Diskussionen werden aufgegriffen: „Dass nicht mehr so viele Bäume umfallen“, fordert der sechsjährige Felix. Man unternehme viel in der Stadt Bäume zu erhalten, erklärt der Amtsleiter, es gäbe sogar eine Baumschutzsatzung. „Aber kranke Bäume müssen wir fällen“, sagt Rademacher. „Die könnten sonst umfallen und jemanden verletzen.“

Und auch wenn sich der stellvertretende Bürgermeister alle Zeit nahm, den jungen Besuchern ausführlich und kindgerecht zu antworten, brachte ihn der sechsjährige Hendrik dann doch ins Straucheln: „Ich möchte, dass es in Neuenrade nicht mehr so viel regnet.“ „Es gibt zwar die Allzuständigkeit der Gemeinde, aber da kommen wir an unsere Grenzen“, musste Dierk Rademacher schmunzelnd passen.

Der stellvertretende Bürgermeister bedankte sich für die Vorschläge, die Kinder könnten auch in Zukunft jederzeit im Rathaus vorbeikommen und ihre Wünsche vortragen. Auch der Bürgermeister Klaus Peter Sasse würde sich gern um die Belange der jungen Bürger kümmern, nur konnte er die Besucher zum Weltkindertag aufgrund eines auswärtigen Termins leider nicht persönlich empfangen.