Oberhausen. .

„Nockes“ kennen Coverrock-Fans in Oberhausen nicht erst seit der Sommer-Musik-Nacht. Im Interview mit WAZ-Autor Dirk Hein spricht der Sänger über seine vielen Gesichter. Am 2. Oktober spielt der 47-Jährige ein Konzert im Ebertbad (Beginn: 20 Uhr).

Nockes kann unmöglich Ihr richtiger Name sein.

Nockes: Das stimmt auch. Meinen Spitznamen habe ich im Jugendchor bekommen. Da war ich acht Jahre alt. Heute fragen mich Leute oft, wie ich richtig heiße. Sogar meine Eltern nennen mich Nockes.

Und wie heißen Sie, so ganz bürgerlich?

Nockes: Norbert Klapper. Ich schrecke immer auf, wenn mich jemand so anspricht. Nockes steht sogar als Künstlername in meinem Personalausweis.

Als Musiker braucht man also eine gute Show.

Nockes: Sicher, ich verhalte mich auf der Bühne ja ganz anders als im privaten Leben. Das ist wie ein Schalter, der bei mir umgelegt wird. Auf der Bühne muss ich ein Macho sein. Ich möchte auch ein Stück weit provozieren und mag es, das Publikum zu teilen. Einige stehen darauf, andere lehnen es ab. So etwas treibt mich an.

Was sagt Ihre Freundin dazu?

Nockes: Sie hat mich auf der Bühne kennengelernt. Früher habe ich häufig im „Apotheker“ im Centro gesungen - starke Lieder von Westernhagen. Wir sind jetzt 13 Jahre zusammen.

Muss man zwangsläufig ein „böser Junge“ sein, um im Gedächtnis zu bleiben?

Nockes: Jemand, der nur brav seine Lieder singt, wird schnell vergessen. Aber es ist Show, wenn ich mit hübschen Tänzerinnen auf Tuchfühlung gehe, am Bühnengerüst herumklettere, mein Hemd ausziehe oder mal einen Spruch mache.

Und was passiert nach dem Schlussapplaus?

Nockes: Dann ziehe ich mich zurück. Ich brauche eine halbe Stunde ganz für mich alleine. Im Berufsleben arbeite ich im Vertrieb für Medizintechnik, trage manchmal einen Anzug.