Oberhausen.

Seit nunmehr 120 Jahren feiern die Liricher St. Sebastianus-Schützen ihr Fest und ermitteln dabei den neuen Regenten für ihren Ortsteil für ein Jahr. Im Königsjahr 2013/2014 werden die Liricher Schützen nun also von Jürgen II. und Carola I. Holzappel regiert. Begleitet werden sie von dem Kronprinzen Tyll-Oliver Schulz.

Dieses Mal verwöhnte sonniges Sommerwetter die Besucher rund um die Schießanlage an der Girondelle.

Unterstützt wurden die Liricher Aktiven von befreundeten Königs- und Kaiserpaaren. Besonders freute sich der St. Sebastianus Schützenverein 1893 Oberhausen-Lirich, dass der 1. Bürger der Stadt, Klaus Wehling, sowie weitere Ehrengäste aus Politik, Sportverbänden und dem Schützenwesen das Schießen eröffneten.

Im Vorfeld viele Gedanken gemacht

Drei Anwärter traten dann an, um die Königswürde unter sich auszumachen. Mit dabei war der Oberst des Vereins, Jürgen Holzappel. Er hatte sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht und alles daran gesetzt, um die Schützentradition in Lirich zu erhalten. Seine Frau Carola Holzappel und Alexander Müller waren die beiden Mitstreiter um die Königswürde. Nach einem spannenden Wettstreit holte Jürgen Holzappel mit dem 205. Schuss den hölzernen Vogel von der Stange.

Zeitgleich wurde auch der Kronprinz ermittel. Nach einem fairen und spannenden Schießen war Tyll-Oliver Schulz der glückliche Sieger.

Am zweiten Festtag fand nach dem traditionellen Kirchgang und dem Bürgervogelschießen der große Festumzug durch die Straßen von Lirich statt. Gefreut haben sich die Schützen über die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand.

Der wichtigste Teil eines jeden Schützenfestes auch nach mehr als 100 Jahren die Krönung des neuen Königspaares. Werner Schmidt vom Stadtsportbund übernahm die Inthronisation der neuen Würdenträger. Im Königsjahr 2013/2014 werden die Liricher Schützen nun also von Jürgen II. und Carola I. Holzappel regiert. Begleitet werden sie von dem Kronprinzen Tyll-Oliver Schulz.

Namen des Heiligen Sebastian

Die Liricher Schützen tragen übrigens den Namen des Heiligen Sebastian, der in Mailand oder Narbonne geboren wurde und um 288 in Rom starb. Er war ein römischer Soldat und wird in der katholischen und orthodoxen Kirche als Märtyrer verehrt. Auch die evangelische Kirche in Deutschland erinnert an ihn. Der Überlieferung nach hatte sich Sebastian als Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen.

Diokletian verurteilte ihn zum Tode. Sebastian ist der Schutzheilige gegen die Pest und andere Seuchen, sowie Beschützer der Brunnen. Außerdem ist er Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, Stadt-/Gemeindepolizisten, Soldaten und eben der Schützenbruderschaften. Ferner der Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisen- und Zinngießer, Steinmetze, Jäger, Leichenträger, Waldarbeiter – und einer der drei Schutzpatrone der Stadt Rom.