Oberhausen. . „Durchschnittlich zufrieden“: Landwirte konnten Sommergetreide wegen des langen Winters erst verspätet einfahren. Kartoffelanbau leidet unter der jüngsten Hitze

Trotz heftiger Wetterkapriolen ist 2013 für die Landwirte in Nordrhein-Westfalen ein gutes Jahr: Die eingefahrene Getreideernte war – nach Zahlen des statistischen Landesamtes – in diesem Jahr um 16 Prozent höher als im Vorjahr und übertrifft sogar das Durchschnittsergebnis der Jahre 2007 bis 2012 um 11,2 Prozent. In Oberhausen fällt das Fazit aber ein wenig anders aus. „Wir sind mit der diesjährigen Getreideernte eher durchschnittlich zufrieden“, bedauert Christoph Köster, Landwirt in Schmachtendorf.

Starkregen im Juli

16 Prozent mehr Ertrag als 2012

In diesem Jahr wurden in NRW 4,44 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Damit stieg die Erntemenge um 16 Prozent zum Vorjahr.

Anbaustärkste Getreideart war Winterweizen ( 9,15 Tonnen je Hektar ), gefolgt von Wintergerste (7,72 Tonnen) und Triticale (7,39 Tonnen).

Das Wetter sei vom Grundsatz her etwas zu trocken gewesen. „Am Niederrhein hatten wir in diesem Jahr nur 20 Prozent des normalen Jahresniederschlages. Das hat den Bauern schon zu schaffen gemacht“, so der Landwirt. Hinzu komme, dass der kalte Winter sehr lange andauerte und das Frühjahr leider auf sich warten ließ. „Deshalb konnten wir erst verspätet das Sommergetreide ernten und verkaufen“, erklärt Köster. Es folgte ein heißer Sommer, der vor allem im Juli durch Nässe und gebietsweise starke Überschwemmungen gekennzeichnet war. „Im Süden Oberhausens zogen teilweise heftige Unwetter auf, so dass sogar Keller vollliefen. Die erste Getreideernte war von diesem Starkregen betroffen und wurde leider in Mitleidenschaft gezogen – glücklicherweise hat es sich wieder erholt“, so der Landwirt. Trotz des unbeständigen Wetters verlief die Ernte unproblematisch, denn in den vergangenen acht Wochen sei kaum Regen gefallen. „Deutschlandweit hatten wir während der Erntezeit sehr schönes Wetter. Für die Erntebedingungen ist das optimal. Um beispielsweise gutes Heu zu bekommen, brauchen die Landwirte fünf bis sechs trockene Tage“, sagt Christoph Köster.

Viel Sonne zum Abschluss

Besonders schwer hatten es in diesem Jahr die Kartoffeln. „Bei Temperaturen von 30 Grad und wenig Regen wächst keine einzige Kartoffel. Das bereitete uns einige Sorgen“, beklagt der Landwirt. Köster hat inzwischen sein Getreide eingefahren – Sonnenschein und ein paar regenfreie Tage machten dies möglich.