Oberhausen. Am Sonntag kommt es zum Regionalliga-Leckerbissen RWO gegen RWE im Stadion Niederrhein. Ein brisantes Derby, denn die Fangruppen mögen sich nicht sonderlich. Die beiden Vereine setzen im Vorfeld auf Entspannung. 15.000 Besucher könnten kommen. Auf den Straßen wird es voll, Parkplätze sind rar.

Es sind die Momente, in denen Fußball richtig Spaß macht. Ein prall gefülltes Stadion, eine attraktive Begegnung zwischen zwei Traditionsvereinen und viele Tore: Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen ist mehr als nur ein Nachbarschaftsduell, das am Sonntag (14 Uhr, Live im Ticker) im Stadion Niederrhein steigt. RWO-Trainer Peter Kunkel sprach im Vorfeld schon von 15.000 Fans. Im Vorstand würde man sich darüber freuen, wäre aber mit 12.000 Zuschauern zufrieden.

Parkplätze sind rar

Doch das Duell birgt nicht nur Fußball-Romantik. Beide Fangruppen, das ist kein Geheimnis, mögen sich nicht sonderlich. Dass es über lautes Anfeuern und verbale Sticheleien nicht hinausgeht, darauf arbeiten die Sicherheitskräfte seit Wochen hin. „Natürlich bereiten wir uns gewissenhaft vor“, sagt Johannes Paus, Sprecher der Oberhausener Polizei.

Einsatzkräfte werden von Beamten aus dem landesweiten Kräftepool verstärkt. Für den Bahnhof ist die Bundespolizei gewappnet. Das ist alleine wegen der erwarteten Zuschauerzahl normal. Der ausbaufähige Zuschauerschnitt liegt bei RWO nach Partien gegen Lippstadt und Fortuna Köln (an einem Dienstagabend) bei 2609 Fans. Sonntag dürfte es dagegen auf den Straßen rund um das Stadion richtig voll werden. Parkplätze sind rar.

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Sicher auch, weil im benachbarten Kaisergarten die SPD zeitgleich Familienfest feiert. Der Fußball-Begegnung ist man sich hier bewusst. Geschäftsführerin Lena Kamps: „Wir haben daher viel Zeit in die Vorbesprechung investiert.“ Trotzdem soll es keine Probleme geben, auch die Polizei hat die Veranstaltung auf dem Schirm.

In der vergangenen Saison trafen RWO und RWE nach längerer Pause wieder in der Regionalliga aufeinander. Das Spiel in Oberhausen (Endstand: 2:4) vor knapp 14.000 Fans lief aus Polizeisicht ohne Probleme, die Beamten nahmen vier Leute in Gewahrsam.

Problematischer verlief damals der Abend vor dem Spiel, als sich 50 Essener Hooligans, so die Polizei, und eine nicht genannte Zahl Oberhausener vor dem Stadion eine Keilerei lieferten.

Aberglaube: RWO-Präsident Sommers spielt Theater in der Provinz

„Dass es Probleme zwischen einem Teil der Fanlager gibt, lässt sich nicht ausblenden“, sagt RWO-Vorstandsmitglied Thorsten Binder. „Das Spiel haben wir vorab bei einem Sicherheitstreffen mit Polizei, Feuerwehr, DRK, Stoag und Vertretern von Rot-Weiss Essen besprochen.“ RWO wird den Sicherheitsdienst verstärken. Beide Vereine setzen aber auf Entspannung.

RWO-Präsident Hajo Sommers hofft auf ein friedliches Fußball-Fest: „Wenn man schon gemeinsam in den unteren Ligen spielt, muss man sich das Leben nicht noch gegenseitig schwer machen.“ Sommers weilt am Sonntag übrigens nicht im Stadion, sondern spielt Theater in der Provinz: „Aus Aberglauben!“ Dem Doppel-Derbysieg von RWO vor sechs Jahren blieb er ebenfalls fern.