Oberhausen. Einbruch bei Blutspenden: Das Deutsche Rote Kreuz registriert in Oberhausen einen Rückgang um mehr als ein Drittel bei den Erstspendern. Nur in zwei anderen Städten in NRW ist ein noch stärkerer Rückgang aufgefallen. Der heiße Sommer und Urlaubsreisen sollen dafür zum Teil verantwortlich sein.

Die Bereitschaft der Oberhausener, ihr Blut zu spenden, geht dramatisch zurück: Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) sanken 2012 die Spenderzahlen um 13,6 Prozent im Vergleich zu 2011. Die Zahl der Erstspender stürzte sogar um 36,3 Prozent ab. Nur in zwei Städten in NRW war der Erstspender-Rückgang größer als in Oberhausen, sagt der örtliche DRK-Sprecher Jörg Fischer. Das DRK zählte 2012 in Oberhausen 2357 Spender, davon 319 Erstspender.

„Das ist ein ganz klarer Trend“, sagt auch Tim Karlinger, Sprecher des Blutspendezentrums Oberhausen (BZO). Die Zahl der Spender sei im 1. Halbjahr 2013 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2012 beim BZO um etwa zehn Prozent zurückgegangen. Auch bei den Erstspendern sei die Entwicklung ähnlich wie beim DRK. 1100 bis 1300 Spender kommen pro Monat ins BZO am Centro. Anders als das DRK zahlt das BZO 20 Euro Aufwandsentschädigung je Vollblutspende.

Eine Folge der allgemeinen Zurückhaltung ist, dass Blutkonserven gerade in Ferienzeiten knapp werden können, weil dann auch die Spender verreist sind. In diesem Sommer kommen wegen der Hitze noch weniger Menschen zum Aderlass. „Wir hatten einen deutlichen Einbruch“, sagt DRK-Sprecher Fischer. Besonders im Juli sei die Situation angespannter gewesen, so Karlinger vom BZO. „Bei 36 Grad geht kein Mensch spenden.“

Zusätzliche Termine

Im Sommer hat das DRK zudem Probleme, Räume für Blutspendetermine zu finden, weil Schulen und oft auch Gemeindezentren über Wochen geschlossen sind. Das DRK konnte nach eigenen Angaben aber den Bedarf der Krankenhäuser an Blutspenden decken. „Operationen mussten nicht verschoben werden“, sagt Fischer.

Blutspende-Termine in Oberhausen

Die nächsten Blutspendetermine des DRK sind Freitag, 30.8., 13 bis 18 Uhr, Luise-Albertz-Platz am Centro, sowie Montag, 30.9., 15-19 Uhr, Pfarrei Liebfrauen, Roßbachstraße 41.

Das Blutspendezentrum BZO, Centroallee 271, hat geöffnet mo. bis fr. 9-19, sa. 9-13 Uhr.

Gerade junge Menschen geben ungern ihr Blut her. Fischer: „Die Spender werden immer älter.“ Zudem sei die Zurückhaltung in Städten größer. „Auf dem Land ist es einfacher, an Blutspenden zu kommen. Da ist das Bewusstsein für die eigene Verantwortung der Gesellschaft gegenüber noch ein anderes.“

Das DRK versucht jetzt gegenzusteuern – mit Sonderspendeterminen und einer Kampagne zur Gewinnung von Neuspendern.