Oberhausen. . Unbekannte haben ein Drahtseil einer Stelle des Emscher-Radweges in Oberhausen gespannt. Ein 36-Jähriger Radfahrer ist diese üble Falle zum Verhängnis geworden: Er stürzte und verletzte sich. Nun läuft die Fahndung nach den Tätern.

Tim Zimmert (36) ist bewusst, wie nah er dem Tod war. Die roten Male am Hals des Familienvaters leuchten wie Mahnmale. Zimmert sagt mit einem Zittern in der Stimme: „Ich werde hier nie wieder lang fahren.“ Hier, das ist der Fuß- und Radweg längs der Emscher in Höhe Fichte-/Diepenbruckstraße. Dort hatten unbekannte Täter direkt am Ende eines stark abschüssigen Wegstückes ein Drahtseil quer über den Weg gespannt.

Zimmert schildert seinen Alptraum. Wie er am Mittwoch wie jeden Tag nach der Arbeit mit dem Fahrrad nach Hause fuhr. Gegen 16.15 Uhr dann nahm er die rund 150 Meter lange Abfahrt mit etwa 30 km/h. „Am Ende hörte ich ein metallisches Geräusch“, sagt er. Zimmert spürte einen Schlag am Hals. „Ich wusste, da ist etwas“, erzählt er immer noch mit Panik in der Stimme.

Wunden am Hals, am Arm und eine Prellung der Schulter

Er habe nur versucht, das, was da an seinem Hals war, los zu werden. „Dabei habe ich die Kontrolle über den Lenker verloren“, schildert der erfahrene Mountainbiker. Der 36-Jährige stürzte schwer. Neben den Wunden, die der Draht am Hals hinterließ, zog sich der Oberhausener eine Prellung der Schulter und etliche üble Schürfwunden zu.

Diese äußerlichen Wunden werden heilen. Doch Zimmert erzählt eben auch von der Angst, die ihn erfasste, als ihn so plötzlich unvermutet dieser Schlag traf, sein Leben in Gefahr geriet. „Zum Glück für den Familienvater riss der Draht bei dem Aufprall an einer Seite ab“, schreibt die Polizei in ihrem Bericht.

Als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr wertet sie, was am Emscherweg passierte. Der Draht stammte von dem Weidezaun, der direkt neben dem Weg verläuft. Tim Zimmert erzählt, dass zwei junge Burschen genau an der Stelle saßen, an der der Draht gespannt war.

Nach seinem Sturz hätten sie noch gefragt, wie es ihm ginge. „Ich wollte von ihnen wissen, ob sie den Draht nicht gesehen hätten“, erzählt Zimmert. Ja, hätten sie. „Warum habt ihr den nicht weggemacht“, hakte er nach. „Weiß nicht“, gab einer zur Antwort. Zimmert, der unter Schock stand, wollte dann nur noch nach Hause, eigentlich auch nicht zum Arzt. Erst seine Frau überredete ihn, sich untersuchen zu lassen. Die Ärztin, die in ihrer Laufbahn so etwas noch nicht gesehen hatte, riet ihm, zur Polizei zu gehen.

Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen für den Vorfall. Sie bittet auch die beiden Jugendlichen, sich zu melden, 0208/8260 oder Poststelle.Oberhausen@Polizei.NRW.de.