Oberhausen. Oberhausener sind zögerlich wegen der unübersichtlichen politischen Lage. Veranstalter sagen Reisen nach Kairo ab. Alternativen sind noch vorhanden.
Baden im Roten Meer, eine Kreuzfahrt den Nil entlang oder ein Abstecher zu den Pyramiden: Eigentlich hat Ägypten Touristen jede Menge zu bieten. Aufgrund der unübersichtlichen politischen Lage sind Oberhausener derzeit aber zurückhaltend, wenn es um Reisen in das nordafrikanische Land geht.
„Man merkt, dass viele derzeit zögerlich sind und abwarten wollen, wie sich die Situation dort entwickelt“ sagt zum Beispiel Uwe Janßen, Geschäftsführer des „Oberhausener Reisebüros“ am Hauptbahnhof.
Nilkreuzfahrten finden nicht statt
„Ich rate derzeit dringend von Reisen nach Kairo und Alexandria ab“, ergänzt er. „Viele Reiseveranstalter haben Ausflüge in diese Städte derzeit aus dem Programm genommen.“ Das gelte ebenso für Luxor und Assuan in Oberägypten. Auch auf Nilkreuzfahrten müssen Oberhausener Urlauber derzeit aus Sicherheitsgründen verzichten.
„Dagegen läuft der Betrieb in den Touristengebieten am Roten Meer, etwa in Sharm El-Sheikh oder Dahab, normal weiter.“ Das würden ihm die zurückkehrenden Urlauber bestätigen. „Wir bekommen immer wieder die Rückmeldung, dass der Service sehr gut ist“, so Janßen.
Warten auf Angebote im Herbst und Winter
„Ich habe in den vergangenen Wochen auch Neubuchungen nach Ägypten gehabt“ erzählt Gabriele Schlagböhmer. „Das waren aber alles Leute, die Cluburlaub am Roten Meer machen und meist schon mehrmals dort die Ferien verbracht haben“, führt die Geschäftsführerin des Sterkrader Reisebüros „Tui Reisecenter“ aus.
„Man muss natürlich sehen, dass in Ägypten derzeit Nebensaison ist. Dort hat es Temperaturen von bis zu 50 Grad im Schatten.“ Viele Oberhausener warten darum auf Angebote im Herbst und Winter, wenn es dort angenehmer ist.
Kairo: Metropole der Gegensätze
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Aida weicht nach Israel aus
„Nach den ersten Unruhen 2011 sind die Buchungen bei uns deutlich zurückgegangen“, so Barbara Berenfänger-Burek von „Ostendorf Reisen“ in Osterfeld „Eigentlich hatte sich dieser Trend in den vergangenen Monaten aber etwas umgekehrt.“ Die aktuellen Entwicklungen haben jedoch wieder für Unsicherheit gesorgt.
Das bekommen auch Oberhausener zu spüren, die mit einem Kreuzfahrtschiff im östlichen Mittelmeer unterwegs sind. „Die Aida fährt derzeit nicht Port Said an, sondern weicht zum israelischen Hafen Aschdod aus.“
Flexibel sein lohnt sich
Reisewarnung des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt hat derzeit eine Teil-Reisewarnung für Ägypten ausgesprochen und warnt vor Reisen nach Kairo und Alexandria. Aktuelle Informationen gibt es auf der Internetseite www.auswaertiges-amt.de unter dem Reiter „Reise & Sicherheit“.
Für Oberhausener, die ihre Reisepläne ändern möchten, gebe es genug Alternativen für einen Spontanurlaub. „Man muss vor allem flexibel sein“, so Uwe Janßen: „in Bezug auf das Reiseziel, die Dauer und das Budget.“ So gebe es für eine vierköpfige Familie, zwei Erwachsene und zwei Kinder, noch nette Angebote, etwa auf Kreta. „14 Tage in einem Drei-Sterne-Hotel, All-inclusive Verpflegung und Flug sind für knapp 3000 Euro machbar“, so Janßen.
Er verweist dabei aber auf die Tagesaktualität der Preise. „Sparen kann auch, wer nicht unbedingt ab Düsseldorf fliegt, sondern weitere Anreisen in Kauf nimmt.“ Zudem rät er, in der Mitte der Ferien zu reisen. „In der dritten und vierten Ferienwoche gibt es meist bessere Konditionen.“
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