Oberhausen. Berufseinstiegsbegleitern von ZAQ betreuen Gesamt- und Hauptschüler ab der neunten Klasse.

In ihrem Beruf möchte sie kreativ arbeiten. Floristin oder auch Kindergärtnerin kamen Kelly Schmidt in den Sinn. Als richtig erwies sich aber die Ausbildung zur Konditorin, diese tritt die Schülerin der Hauptschule Alstaden am 8. August an. Ohne die Berufseinstiegsbegleitung des Zentrums für Ausbildung und berufliche Qualifikation (ZAQ) wäre die 18-Jährige wohl nicht so weit.

Das seit 2009 laufende Projekt möchte förderungsbedürftige Schüler auf ihrem Weg zum Schulabschluss und in die Arbeitswelt hinein begleiten. Denn vor allem Schüler der Hauptschulen haben es schwer, sich mit ihrem Abschluss gegen die Abiturienten im Bewerbungskampf um die wenigen Ausbildungsplätze durchzusetzen. Finanziert wird die Maßnahme von der Bundesagentur für Arbeit, Träger der Förderung in Oberhausen ist ZAQ.

„In das Projekt aufgenommen werden Schüler ab der neunten Jahrgangsstufe, die sich im Unterricht schwer tun oder die Probleme in der Familie haben“, erklärt Cornelia Isenbügel, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Oberhausen. Sie beaufsichtigt das Projekt und gibt Sprechstunden an Schulen, in denen sie über Berufswege informiert.

ZAQ-Mitarbeiter Guido Frebel ist einer von 14 Berufseinstiegsbegleitern, die jeweils 20 Schüler aus neun Oberhausener Gesamt-, Haupt- und Förderschulen unterstützen. Unter anderem kümmerte er sich in den letzten zwei Jahren um Schülerin Kelly Schmidt.

Gemeinsam mit Kelly suchte Frebel Informationen zu verschiedenen Berufsmöglichkeiten, informierte sie über Behördengänge, übte mit Kelly Einstellungsgespräche und schrieb Bewerbungen mit ihr. „Manchmal geht es auch nur um Kleinigkeiten, wie das Anrufen in einem Betrieb. Viele Schüler wissen nicht, was sie sagen sollen“, erzählt Frebel. Dann versucht Frebel die Hemmschwelle zum Beispiel durch Wiederholung abzubauen.

Eltern sollen ebenfalls mitmischen

Das Projekt ist sehr erfolgreich, sagt Isenbügel. Grund dafür sei vor allem die Kombination aus vielen Betreuern. Denn neben dem ZAQ und der Arbeitsagentur kümmern sich auch Lehrer der jeweiligen Schulen um die Schützlinge. Studien- und Berufswahlkoordinatoren an der Alstadener Hauptschule arbeiten mit den Berufseinstiegsbegleitern Hand in Hand, bestenfalls sollten auch die Eltern der Projektteilnehmer mitmischen. „Zuerst dachte ich ja, viele Köche verderben den Brei, aber wir ergänzen uns einfach sehr gut“, findet Guido Frebel.

In diesem Jahr konnten acht von 14 Schülern der Hauptschule Alstaden in eine berufliche Ausbildung entlassen werden. Die sechs unvermittelten Jugendlichen besuchen vorerst ein Berufskolleg, betreut werden sie jedoch weiterhin, maximal vier Jahre lang.