Oberhausen. Fans von DSDS-Star Lisa Wohlgemuth sind nach Meldungen über einen Angriff einer rechtsradikalen Gruppe bei einer Autogrammstunde in Magdeburg beunruhigt. Von Tränengas, Schlägen und Jagdszenen ist die Rede. Was aber geschah wirklich? Im Interview äußert sich die 21-Jährige nun erstmals über die Vorfälle.
Meldungen über einen Überfall bei einer Autogrammstunde der DSDS-Zweitplatzierten Lisa Wohlgemuth haben Fans beunruhigt. Es war von Jagdszenen, Schlägen und sogar Tränengas in einem Magdeburger Einkaufszentrum die Rede. Wartende Fans sollen durch eine offenbar rechtsradikal gesinnte Gruppe angegriffen worden sein.
Der 21-jährige DSDS-Star aus Sachsen hat seine Autogrammreise quer durchs Land fortgesetzt und erzählt nach einem Auftritt in Oberhausen im Interview mit Dirk Hein was wirklich geschah.
Was ist bei Ihrer Autogrammstunde in Magdeburg passiert?
Wohlgemuth: Ein offenbar Linker und zehn Rechte sind aufeinandergetroffen, dann ging das Geschubse los. Das ist direkt vor meinem Absperrgitter passiert. Einer hat mit Pfefferspray herumgespritzt. Aber ich muss deutlich sagen: Uns hat keiner gejagt. Es wollte mich auch niemand gezielt angreifen. Nach wenigen Minuten war alles vorbei. Manche hatten etwas Angst, weil man ja nicht wusste, was gerade passiert. Wenn sich Prügels kloppen, nimmt man die Beine in die Hand.
Wie haben Sie darauf reagiert?
Wohlgemuth: Wir haben die Autogrammstunde kurz unterbrochen. Die Sache hat sich schnell in das Einkaufszentrum verlagert, weil die Haus-Security sofort kam. Als die Polizei eintraf, waren die schon weg. Dass Kinder Schiss bekommen und abhauen, ist doch klar. Meine Fans wurden aber nicht angepöbelt. Das hat sich nur unter denen abgespielt. Die Autogrammstunde haben wir dann fortgesetzt.
Hatten Sie Angst?
Wohlgemuth: Ich habe gedacht: Was ist denn hier los? Dabei ging es aber nicht um mich. Ich habe nur geguckt, dass keine Kinder in der Nähe waren. Bei mir persönlich wäre das nicht so schlimm gewesen, aber meinen Fans sollte nichts passieren. Das Ganze ist schade, weil es an anderen Orten nun Bedenken gibt. Möglicherweise findet in Hamburg keine Autogrammstunde statt. Dabei hatte der Ärger mit mir gar nichts zu tun. Die sind zufällig aufeinander getroffen. Das finde ich schlimm.
Und wie haben Sie Ihren Autogramm-Marathon in Oberhausen erlebt?
Wohlgemuth: Für mich war es schön, diesmal draußen zu sein und bei dem Wetter endlich die Sonne zu sehen. Die ist bei uns im Erzgebirge momentan ja sehr versteckt. Es war sehr angenehm, so viele Leute zu sehen. Es war toll, die Fans kennenzulernen.
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Was macht die Leute im Ruhrgebiet aus?
Wohlgemuth: Die Fans sind hier ein bisschen ruhiger. Vielleicht nicht so ganz aufgedreht. (lacht) Im Erzgebirge war es etwas wilder. Ich kenne Susan (ebenfalls DSDS-Kandidatin, Anm. d Red.), die ja aus der Ecke kommt. Sie ist eine Person, die ich schätze. Wenn das gesamte Volk hier so ist wie sie, dann kann man euch echt nur beglückwünschen. Sie ist eine Mega-Person!
Was wollen die Leute von Ihnen wissen?
Wohlgemuth: Heute hat mich jemand nach meinem Make-up gefragt. Manchmal trauen sie sich auch nicht. Aber mir würde es wohl auch nicht anders gehen.
Sind Sie mit Weggefährten von DSDS noch in Kontakt?
Wohlgemuth: Mit Susan und Ricardo schreibe ich hin und wieder mal. Wir sprechen darüber, was der andere so macht. Wo er einen Auftritt hat. Ganz normale Sachen eigentlich. Du kannst ja nicht nur von DSDS quatschen. Es soll witzig sein.
Wie hat sich Ihr Leben nach dem DSDS-Finale verändert?
Wohlgemuth: Es hat sich vollkommen verändert. Vorher ist man im Team und steht dann alleine da. So ganz ohne Security-Leute, die einen ständig umgeben. Bei mir zu Hause zum Tanken zu fahren, wird schon schwierig. Aber das ist schön, weil alle hinter mir stehen.
Spielt es eine Rolle, die Zweitplatzierte zu sein?
Wohlgemuth: Man sollte damit zufrieden sein, was man hat. Ich bin froh, eine Möglichkeit zu haben, meine Musik zu veröffentlichen. Ich bin Zweite von 32 000 - und das ist auch cool.
Die Konkurrenz ist groß, wie möchten Sie sich von der großen Zahl ehemaliger DSDS-Teilnehmer abheben?
Wohlgemuth: Ich mache nichts anders. Ich möchte so sein, wie ich vor und während der DSDS-Zeit war und hoffe, dass die Leute Spaß daran haben.
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Mit wem würden Sie gerne musikalisch zusammenarbeiten?
Wohlgemuth: Ich würde gerne ein Duett mit Robbie Williams singen. (lacht)