Oberhausen. Dass der Ruhm der Finalisten von Casting-Shows schnelllebig ist, zeigte sich Dienstag in Oberhausen. Beim Auftritt des ehemaligen DSDS-Finalisten Marco Angelini vor der Möbelstadt Rück tummelten sich rund 30 Fans vor der Bühne. Noch vor zwei Jahren gab es im Centro einen riesigen Massenandrang.

Szenen können sich ändern: Vor zwei Jahren sorgten die Finalisten der RTL-Vorsingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) für heftiges Geschiebe vor den Türen der Coca-Cola-Oase. Viel zu viele Fans drängten sich, um im Centro einen Blick auf ihre Idole zu erhaschen. Es gab Verletzte und letztlich eine abgebrochene Autogrammstunde.

Das Casting-Stars eine übersichtliche Haltbarkeit besitzen und nur selten, wie einst die No Angels, über Jahre ihren Erfolg konservieren konnten, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

30 Fans vor einer abgesperrten Bühne

Marco Angelini war vor zwei Jahren einer der Kandidaten, die im Centro für wilde Fan-Wanderungen sorgten, bei seinem Auftritt vor der Möbelstadt Rück am Dienstagnachmittag ist es dagegen entspannt. „Das geht noch viel lauter“, spricht der Sänger ins Mikrofon.

Im Sonnenschein hat der junge Österreicher Mühe, die Stimmung zu verdichten. Rund 30 Fans klatschen vor einer abgesperrten Bühne. Die sieben Sicherheitsbeamte wirken überdimensioniert. Absperrbänder sind kaum nötig. Alle stellen sich artig an, als der Sänger nach vier Liedern die ersten Unterschriften auf die CDs schreibt.

DSDS-Kollegin Lisa Wohlgemuth ist nun gefragt

Doch der Aufwand ist dennoch nicht grundlos: Marco Angelini ist quasi das Vorprogramm, reist gemeinsam mit Lisa Wohlgemuth durch die Lande. Da die 21-Jährige erst kürzlich im Finale von DSDS den zweiten Platz belegte, in den Köpfen der jungen Zielgruppe noch frisch ist, rechnen die Initiatoren an gleicher Stelle mit 1000 Fans. Die Gunst der Fans ist auf den nächsten „Plötzlich-Star“ aus der freudig produzierenden Casting-Maschine übergesprungen. Der Kreisel des Musikgeschäftes dreht sich rasant.

Fan-Scharen kamen einst auch zu Marco Angelini, der sich die übersichtlichen Zuschauerzahl nicht anmerken lässt. Zu Beginn spielt er „Let me entertain you“ und sein Lied „Du & ich“, das im Februar in Österreich auf Platz 69 landete. „Vielleicht sind alle in der Badeanstalt“, flüstern Schaulustige auf einer benachbarten Parkbank.

Treue Fans trotzen Sangeskonkurrenz

Der Sänger zeigt Volksnähe, klatscht die Hände seiner Fans ab. Wer sein Autogrammheft vergessen hat, kann eine Single für drei Euro neben der Bühne erwerben. Auch die CD von Kollegin Lisa Wohlgemuth steht hier.

Die erschienenen Angelini-Anhänger wollen trotz neuer Sangeskonkurrenz dabei bleiben. Warum? „Er ist nett, charmant und hat Stil! Seinem Star sollte man treu sein.“