Oberhausen. Heino ist nach seinem Rock-Album „Mit freundlichen Grüßen“ populärer denn je. Gebürtig stammt der 74-Jährige aus Düsseldorf, doch auch zu Oberhausen gibt es eine enge Verbindung. WAZ-Autor Dirk Hein traf den Kult-Sänger zum Interview. Woran sich der Volksmusik-Star und Neurocker so alles erinnert.
Sie sind außer Atem, wo kommen Sie gerade her?
Heino: Ich komme gerade aus Braunschweig. Wir standen ziemlich lange im Stau. Aber spielen die Braunschweiger heute Abend nicht auch? RWO ist ja noch nicht wieder da, wo sie mal waren.
Sie interessieren sich also für Fußball. Haben Sie den Werdegang von RWO verfolgt?
Heino: Aber sicher. Früher war ich durch meinen Weggefährten Dieter Mauritz (sein ehemaliger Manager, Anm. d. Redaktion), der im vergangenen Jahr verstorben ist, mit Oberhausen stark verbunden. 1967 haben wir uns kennengelernt. Ich war sehr häufig hier.
Der Kontakt zu Dieter Mauritz ist damals nie abgerissen?
Heino: Nein. Auch nach seiner Pensionierung haben wir uns mindestens zwei Mal im Monat getroffen. Wir haben auch alle 14 Tage telefoniert. Früher waren Leute wie der RWO-Trainer Adi Preißler dabei, dann haben wir uns einfach gemeinsam in der Kneipe getroffen. Rot-Weiß Oberhausen ist 1969 aufgestiegen. Und ich habe noch gesagt: „Wenn ihr nicht aufpasst, dann steigt ihr dieses Jahr auch wieder ab!“ Dann haben sie plötzlich einen neuen Trainer genommen. Das sind alles so nette Episoden aus Oberhausen. (lacht)
Welche Ecken in der Stadt sind Ihnen vertraut?
Heino: Wir waren früher viel im Kettelerhaus. Bevor ich Dieter Mauritz überhaupt kannte, habe ich mit einem Trio schon im Kettelerhaus gesungen. Düsseldorf und Oberhausen ist ja wirklich keine Entfernung. Ich habe in der Stadthalle viele Schlachten geschlagen und habe auch das Friedensdorf eingeweiht. Dort habe wir eine LP mit einigen Kindern aufgenommen.
Denken Sie, dass man sich an Ihr früheres Schaffen in Oberhausen noch heute erinnert?
Heino: Ich denke schon. In den Kneipen würde ich bestimmt darauf angesprochen. Dadurch, dass meine Zeit aber immer weniger geworden ist, habe ich dazu kaum noch Gelegenheit. Auch in meinem Wohnsitz in Bad Münstereifel bin ich ja kaum noch. Und durch das neue Rock-Album bin ich fast gar nicht mehr zu Hause.
Vom Schlager- zum Rockstar
Bereuen Sie den ganzen Trubel manchmal?
Heino: Nein. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mein Rock-Album so gut funktioniert. Wäre ich bei Dieter Mauritz geblieben, hätte es so etwas wahrscheinlich nicht gegeben. Er hätte kein Verständnis dafür gehabt, weil das nicht so seine Welt war. (lacht) Ich hätte es dann aber trotzdem gemacht.