Oberhausen. . Partys und Konzerte - dafür war die Eventhalle Schacht 1 an der Essener Straße bekannt. Jetzt hat der Schacht hat seine Tore für immer geschlossen. Ein bedauerlicher Verlust für die Oberhausener Kulturszene. Doch Eigentümer Klaus Siepermann schweigt zu den Gründen für das Aus.
Die Eventhalle Schacht 1 an der Essener Straße hat ihre Tore für immer geschlossen. Nach dem Aus des einstigen Veranstaltungsortes für Konzerte und Partys zeigt sich die Oberhausener Kulturszene überrascht. Zu den Gründen wollte sich Eigentümer Klaus Siepmann nicht äußern. Der Schacht 1 gehöre der Vergangenheit an und der wolle er nicht nachtrauern.
Vor rund drei Jahren, am 26. Februar 2010, lockte der Schacht 1 unter der Leitung von Klaus Siepmann zum ersten Mal junge und alte Discogänger in die ehemalige Schildahalle. Warum die Location nun schließen musste, können sich Einrichtungen nicht erklären.
"Ein engagierter Mensch ist gescheitert"
Das Zentrum Altenberg, der Turbinenhallen-Komplex und der Kulttempel befürchten weder große Vorteile noch Einbußen für ihre Locations. Auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras bedauert den Verlust einer weiteren kulturellen Einrichtung.
Mit dem Schacht 1 verschwinde ein bunter Punkt auf der Oberhausener Landkarte, sagt etwa Ingo Stöck vom Zentrum Altenberg, Hansastraße 20. „Ich finde es traurig. Da hat ein engagierter Mensch versucht, sich etwas aufzubauen und ist gescheitert.“
Die Kulturszene als hartes Geschäft
Stöck kann sich jedoch in die Situation Siepmanns hineinversetzen, die Kulturszene sei ein hartes Geschäft. „Wir haben wie der Schacht 1 auch viele Nachwuchsbands mit meist nur wenig Publikum. Da zahlt man eben drauf.“ Mit der Eventhalle sei eine weitere Möglichkeit für nicht-kommerzielle, junge Bands weggebrochen.
Dass die Schließung etwas mit dem Standort zu tun hat, vermutet Sam Yankson vom Turbinenhallen komplex, Im Lipperfeld 23. „Der Schacht 1 war in Oberhausen kaum präsent. Werbung ist das wichtigste in diesem Geschäft.“ Auswirkung habe die Schließung aber keine, weder auf die Turbinenhalle, noch auf die Diskothek Steffy. Konkurrenz sei der Schacht 1 nie gewesen, anders als die Nachbarstädte, an die Oberhausen regelmäßig Publikum verlieren würde.
"Gäste wollen das Beste für kleinsten Preis"
Wie schwer es ist, in der lokalen Kultszene Fuß zu fassen, weiß auch Yankson. „Die Szenegäste sind schwierig. Man muss ihnen schon was bieten. Die Gäste wollen oft das Beste für den kleinsten Preis.“
Metal-Festival im Schacht
„Die Läden waren früher mehr gefüllt“, merkt auch Kulttempel-Geschäftsführer Peter Jurjahn. Dass der Kulttempel, Mülheimer Straße 24, Besucher durch die Schließung gewinnt, glaubt er nicht. Jurjahn hält das ehemalige Zechengelände eigentlich für eine gute Location. „Siepmann hat zu wenig Werbung für den Laden gemacht. Der Standort ist super. Genug Parkplätze gibt es auch.“