„Schildahalle“, „Chill Da Halle“ und nun eben „Schacht 1“. Die traditionsreiche Location an der Essener Straße hatte schon einige Namen. Am Wochenende öffnet Klaus Siepmann die Hallentore und will Feierwütigen aus Oberhausen und den Nachbarstädten neue Veranstaltungen bieten.
Dabei hat er die Halle eigentlich eher aus Zufall übernommen: „Ich hatte die Halle für vier Konzerttermine gebucht. Allerdings ist der damalige Pächter pleite gegangen. Weil ich die Verträge mit den Bands aber nicht mehr auflösen konnte, musste ich nach anderen Auftrittsorten suchen.“ Letztlich hätten die Konzerte dann in der benachbarten Turbinenhalle stattgefunden. Aber die kleinere Halle auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Oberhausen – sie ging Siepmann nicht mehr aus dem Kopf. „Ich habe mich in die Halle verliebt“, erklärt der ehemalige Sozialarbeiter und jetzige Inhaber einer Veranstaltungsagentur in Duisburg.
Aber weil romantische Gefühle allein keine ausreichende Basis für ein Geschäft sind, hat sich Siepmann genau überlegt, was er in seinen neuen Räumlichkeiten anbieten will. Das Ergebnis sind fünf verschiedene Party-Reihen, die regelmäßig stattfinden sollen. Dazu kommen immer wieder Konzerte. „Außerdem sollen auch bei unseren Partys Live-Bands auftreten“, beschreibt Siepmann sein Konzept. Auf dem Partyplaner finden sich demnächst „Starship 1“ – eine Houseparty, „Rockzone 1“ – eine Party für Musik von Alternative bis Independent, „Life is L1ve“ – die große One-Hit-Wonder-Party, „1World“ – die Party mit Musik aus aller Welt, von Reggae, Dancehall bis zu Hip-Hop und die „Ü31-Party“. Übrigens, dass in allen Partynamen die „1“ auftaucht ist durchaus gewünscht. „Ich wollte, dadurch den Bezug zu Schacht 1 herstellen“, schmunzelt Siepmann.
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Er glaubt übrigens – welch Wunder – fest an den Erfolg seiner neuen Halle. „Weil ich festgestellt habe, dass es in Oberhausen überhaupt keinen Veranstaltungsort dieser Größe gibt. So etwas fehlt hier komplett“, ist sich Siepmann sicher. 550 Menschen passen in die Halle und Siepmann hat vor der Eröffnung kräftig renoviert. Die Toiletten wurden erneuert, die Wände gestrichen, die Elektrik modernisiert und auch die Dämmung verstärkt. Wie viel Siepmann investiert hat, will er nicht verraten. „Alles was ich habe, aber verschuldet habe ich mich nicht“ kokettiert er.
Siepmann erfüllt sich in Oberhausen zudem einen Traum. Er wird Schankwirt. Zwar könne man die Halle für Veranstaltungen mieten, „aber es bekommt niemand mehr einen Schlüssel. Ich und meine Leute sind immer dabei.“ Gleichzeitig schränkt er ein. Vor-Abi-Partys – ehemals eine beliebte Einnahmequelle für Pächter der Halle – wird es bei ihm eher nicht geben. „Bevor ich mir das antue, müsste es mir sehr schlecht gehen.“