Oberhausen. .
Udo Spiecker, langjähriger Geschäftsführer der städtischen Altenheime ASO, befürchtet durch die - nach seiner Ansicht ungerechtfertigten - stetigen Vorwürfe und Angriffe gegen seine Person einen Imageschaden für die drei ASO-Heime „Haus Bronkhorstfeld“, „Seniorenresidenz Olga Park“ und „Louise Schroeder Heim“. Im harten Wettbewerb privater Anbieter kämpft derzeit das vor allem größte ASO-Altenheim „Louise Schroeder“ gegen sinkende Auslastungszahlen. Diese liegen derzeit bei knapp 90 Prozent.
Spiecker und Teile des Betriebsrats werfen Kritikern wie ASO-Aufsichtsrat Hans-Jürgen Nagels (CDU), früheren Betriebsräten und einigen Arbeitnehmern vor, durch ihr Verhalten die Zahl der Arbeitsplätze von derzeit 400 zu gefährden, wenn diese von einem „Klima der Angst“ in den Heimen sprechen.
„Heimbewohner sehr zufrieden“
Der 57-jährige Spiecker beteuert, dass sich die Altenheim-Bewohner sehr zufrieden über die Wohn-, Service- und Pflegeleistungen der Heime äußern. Das bestätigten ihm auch die von den Bewohnern gewählten Heimbeiräte. Dass es durchaus immer wieder Ärger und Missstimmung unter den 400 ASO-Kräften gibt, bestreitet Spiecker nicht. Dies stellt der ASO-Chef und frühere Oberhausener Sozialdezernent aber als Einzelfälle dar.
Die Betriebsrats-Spitze gibt an, dass immer wieder Versetzungen von Pflegekräften von einer Wohneinheit zu anderen zu Unmut führten, weil sie aus ihren gewohnten Patienten-Kontakten und ihrem langjährigen Arbeitsumfeld gerissen würden. „Früher haben wir Versetzungen nur zugestimmt, wenn die Beschäftigten eingewilligt hatten. Das ist heute aber nicht mehr möglich, weil dann die Arbeit nicht mehr zu bewältigen wäre“, sagt Betriebsratschefin Wrobel.
Versetzungen müssten stattfinden
Ohne Versetzungen auch gegen den Willen der Betroffenen kann man nach Ansicht von Spiecker Alteneinrichtungen nicht mehr führen. Sie müssten stattfinden, wenn in der einen Wohneinheit angesichts der aktuellen Zahl der Pflegebedürftigen und deren Pflegeintensität zu viele Arbeitskräfte seien und in einer anderen zu wenig.
Die Zahl der Abmahnungen von zehn Stück in zwei Jahren sieht Spiecker nicht als zu hoch an. Sie seien angesichts vertraglicher Verstöße nicht zu verhindern. „Ich musste bei diesen Fehlverhalten handeln, um die Kollegen der Abgemahnten und die Pflegebedürftigen selbst zu schützen.“ Bei etlichen Fällen seien vorab mehrere Gespräche geführt worden, ehe es zu der Abmahnung gekommen sei. Wer aber beispielsweise etwas im Haus stehle und sei es auch nur übrig gebliebenes Essen, der werde sofort abgemahnt, sagte Spiecker. Da bleibe ihm keine andere Wahl.
Am heutigen und nächsten Freitag stehen Arbeitsgerichtsprozesse wegen einer ASO-Abmahnung und und einer Kündigung an.