Oberhausen. Mit einer Aufstockung der finanziellen Mittel von sechs auf 13,5 Millionen Euro hat das Landesministerium nun allen geplanten Klassenfahrten in Oberhausen für 2013 grünes Licht gegeben. Wie es im Jahr 2014 weiter geht, bleibt jedoch ungewiss, da die Höhe des Budgets noch nicht feststeht.

Schulen können endlich aufatmen – fürs Erste. Das Landesministerium gibt mit einer Aufstockung der finanziellen Mittel für Klassenfahrten von sechs auf 13,5 Millionen Euro allen geplanten Fahrten für 2013 grünes Licht. Mit wie viel Budget sie jedoch 2014 rechnen dürfen, wissen die Oberhausener Einrichtungen noch immer nicht.

Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster im vergangenen November – die Übernahme der Reisekosten von Lehrern – stürzte viele Schulen in eine finanzielle Krise. „Ich bin mir sicher, dass da noch ein finanzieller Nachschlag kommen wird“, sagt Karl-Heinz Burkart, Schulleiter der Gesamtschule Alt-Oberhausen. Den gab es dieses Jahr auch.

Zwölf Millionen Euro wären nötig

Dirk Kamps, kommissarischer Vertreter der Schulleitung am Elsa-Brändström-Gymnasium, sieht es kritischer. „In den Oberstufen wird es zu Einbrüchen kommen. Man bräuchte bestimmt zwölf Millionen Euro.“ Dass es noch keine Entscheidung vom Ministerium über das Budget 2014 gibt, kann Kamps nicht nachvollziehen. „Man kann doch kein Gesetz verabschieden, ohne sich vorher um die Finanzierung zu kümmern.“

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Reiner Geßwein, Schulleiter der Heinrich-Böll-Gesamtschule, hat noch keine Ahnung, wie es für die Schule weitergeht. „Dreiviertel des Etats, so wie er jetzt ist, würde allein schon die Belegschaft aufbrauchen.“ Dass die Erstattung der Kosten nun juristisch geschützt ist, findet Geßwein problematisch: „Viele Kollegen wollen es doch lieber selber zahlen, aber das Gesetz macht es unmöglich.“

In der eigenen Region bleiben

Michael von Tettau, Schulleiter des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, macht sich Sorgen über die Städtepartnerschaft, denn die Fahrten seien unverzichtbar. „Ich befürchte, dass wir Abschied nehmen müssen von Klassenfahrten.“ Für 2014 plant der Schulleiter daher noch keine Reisen ein.

Weniger kritisch sieht es Erika Ilgen, Schulleiterin an der Friedrich-Ebert-Realschule. Schließlich seien sie auch in der Vergangenheit ausgekommen, da sich die Klassenfahrten auf die Region beschränken. Die ersten Fahrten im kommenden Jahr genehmigte Ilgen bereits frühzeitig. „Ich halte Klassenfahrten für pädagogisch wertvoll und daher auch für notwendig.“ Sollte sich der Etat für 2014 erhöhen, kann sich die Schulleiterin sogar Kursfahrten nach Paris vorstellen.