Oberhausen.

Das Korruptionsverfahren gegen Klaus Landsiedel, den früheren technischen Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft (GWG), endete am Dienstag vor dem Landgericht Duisburg mit einem deutlichen Urteil: Wegen Untreue in 3428 Fällen und Bestechlichkeit verurteilte die Wirtschaftsstrafkammer den 66-Jährigen zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis. Der Mitangeklagte Klaus K. (63) muss wegen Beihilfe und Bestechung zwei Jahre und neun Monate in Haft.

Nach mehrtägiger Hauptverhandlung war die Strafkammer davon überzeugt, dass das Duo die GWG betrogen hat. Über eine gemeinsam gegründete Abrechnungsfirma, die Kalko GmbH, und von Landsiedel als Vorstandsmitglied genehmigt, seien zwischen 2005 und 2009 Aufträge an Handwerker für Reparaturen und Sanierung von GWG-Wohnungen überhöht abgerechnet worden. Der Schaden beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro.

Langer Tatzeitraum und hoher Schaden

Damit die Kalko-GmbH weiter bevorzugt wurde, habe es Belohnungen für Landsiedel gegeben. So kam er etwa in den Genuss eines hohen Kredits, dessen Rückzahlung allerdings gar nicht erwartet wurde.

Zu Gunsten der Angeklagten werteten die Richter deren Geständnisse und den Umstand, dass beide Männer - wenn auch nicht immer ganz freiwillig - hohe Summen zur Schadenswiedergutmachung leisteten. Strafschärfend wirkten sich die Vielzahl der Fälle, der lange Tatzeitraum und der hohe Schaden aus.