Oberhausen. .
Ein Buch zu schreiben, ist schon schwer genug, es zu veröffentlichen, beinahe eine noch größere Hürde: Die Psychotherapeutin Michaela Pavelka (47) fühlte sich, als suchte sie einen Job, als sie Verlagen ihr erstes fertiges Manuskript anbot. „Es war anstrengend“, gibt sie zu und mit Enttäuschung verbunden, weil sie das an sie zurückgeschickte Werk häufig im eigenen Briefkasten wiederfand.
Wie findet man zu neuem Glück?
Doch sie glaubte an ihre Geschichte und gab nicht auf. „Eine Bekannte hatte eine Bekannte, die mir einen Tipp gab, und so erhielt ich eine positive Rückmeldung vom Rotblatt Verlag aus Viersen.“ Dann war alles unproblematisch. Man teilte ihr eine Lektorin zu und 2009 erschien „Das Land hinter dem Horizont“, 264 Seiten stark und von Kritikern gelobt. Ansprechend sei der Text, der den Leser zum Nachdenken, Schmunzeln und dazu einlade, sich selbst zu finden.
Wie findet man zu neuem Glück? Das ist die Frage, die Michaela Pavelka hier mal nicht als Psychotherapeutin gestellt bekommt, sondern die die Charaktere zu beantworten versuchen, die in ihrer Geschichte mitspielen: „Das sind bunte Vögel mit Höhen und Tiefen“, sagt die Autorin. „Der Leser soll es schwer haben, sich zu entscheiden, ob er sie ablehnt oder sympathisch findet. Es ist ein psychologischer Ratgeber in Romanformat.“
Durch positive Rückmeldungen von Lesern bestätigt, und weil sie großen Spaß am Schreiben hat, machte sie sich an den zweiten Roman. „Im Schatten der Stille“ erschien 2011. „Die Geschichte spielt sowohl in den 70er und 80er Jahren als auch in der Jetzt-Zeit in Alstaden“, verrät die Autorin. „Dort, wo ich aufgewachsen bin.“
Durchaus für Jugendliche
Ihr psychologisches Fachwissen hat sie wieder mit eingewebt, denn es geht darum, wie sich traumatische Erlebnisse auswirken können. „Ein spannendes, vielschichtiges und kluges Buch, durchaus schon für Jugendliche“, so die wiederum positive Kritik. Die Reaktion von Michaela Pavelkas Tochter, die es als 13-Jährige las, bestätigt dies: „Mama, wenn ich nicht wüsste, dass du das geschrieben hast, hätte ich gedacht, es sei von einer Bestseller-Autorin.“ Das Mädchen las die Geschichte in einem Rutsch durch.
Reich wird als Erstlings-Autor übrigens niemand. Im Gegenteil: Verlage fordern, dass man in Vorleistung geht für Lektorat, Papier-und Druckkosten. Michaela Pavelka stört das nicht. Sie findet, sie sei sehr fair und zuvorkommend behandelt worden. Und sie ist schon wieder auf der Suche nach Ideen für einen weiteren Roman.