Oberhausen. . Die „Lions Club International Foundation“ ehrt Kurt Löwenthal als großzügigen Spender für humanitäre Projekte mit der „Melvin Jones Fellowship“.
An hohen Auszeichnungen und Ehrenzeichen für berufliches und vor allem mitmenschliches Engagement hat Kurt Löwenthal so ziemlich alles schon erhalten, was man sich denken kann: von Ehrennadel und Ehrenring sowie der Glückauf-Medaille der Stadt Oberhausen über die Goldene Medaille der Industrie- und Handelskammer bis zum Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Dass er noch mal eine besondere Auszeichnung erhalten würde, damit hat der 84-Jährige deshalb nicht unmittelbar mehr gerechnet „Und jetzt hat man mich doch noch überrascht.“ Am Montag bei der Generalversammlung in der Luise-Albertz-Halle überreichte ihm der District-Governor des Lions Clubs International die Ernennung zum „Melvin Jones Fellow“.
Start in die Selbstständigkeit mit einem Minikredit von Babcock
Damit zeichnet Lions International Mitglieder aus, die durch großzügige Spenden humanitäre Projekte der Stiftung wie Katastrophenhilfe und Gesundheitsprogramme weltweit möglich machen. Dass er das tut, ist für Kurt Löwenthal selbstverständlich: „Mir geht’s gut: Ich hab dafür viel gearbeitet, hatte aber auch wahnsinnig viel Glück“, erklärt er, warum er !981 als Gründungsmitglied dem Lions Club Glückauf Oberhausen beigetreten ist und sich dort seither – zwischenzeitlich auch mal als dessen Präsident – engagiert.
20 Jahre lang war er auch Vorsitzender des Hilfswerks beider Oberhausener Lions-Clubs: „Man muss den Menschen helfen, die es in unserem Staat schwer haben. Eigentum verpflichtet“, ist Löwenthal überzeugt. Dass er heute zu den großzügigen Unterstützern vieler größerer und kleinerer Projekte gehören kann (auch der Weihnachtswald wäre ohne ihn wohl ziemlich licht), ist dem 1928 geborenen Selfmade-Mann nicht in die Wiege gelegt worden.
Gelernter Starkstrom-Elektriker
Bei Babcock hat er Starkstrom-Elektriker gelernt und seine Gesellenjahre verbracht. 1951 hat er sich selbstständig gemacht – mit einem zinslosen Kredit, den Babcock ihm gewährte. „Das war damals viel Geld“, sagt er über seinen Start mit einem Schreibwarengeschäft, das er nach und nach zum landesweit führenden Unternehmen für Büroausstattungen weiterentwickelte. „Ich hab sie alle eingerichtet – vom Bischof bis zum Bundespräsidenten, vom Stahlbaron bis zum Minister“, erzählt Löwenthal.
Allein der Ruhrkohle AG habe er vier laufende Kilometer Schrankwand geliefert und rund 1000 Schreibtische. Die Karstadt-Hauptverwaltung hat der ehemalige Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer zu Essen eingerichtet und auch den Landtag in Düsseldorf. Zu Spitzenzeiten beschäftigte Löwenthal mehr als 50 Handwerker, die die Büros in den Vorstandsetagen einrichteten. Auch heute stehen in seinem Unternehmen an der Seilerstraße noch mehr als 30 Handwerker in Lohn und Brot.
Als „Melvin Jones Fellow“ ist sein Name jetzt in einer Spenderliste in der Lobby des internationalen Hauptsitzes der Lions-Stiftung in Illinois verewigt. „Aber ob ich mir das mal angucke? Das glaub ich eher nicht“, sagt er lachend: „Ich flieg doch so ungern.“