Oberhausen. Jeden Tag fahren 48.700 Erwerbstätige aus der Stadt hinaus. Gleichzeitig kommen täglich 43.000 Menschen zum Arbeiten nach Oberhausen hinein

Kein Wunder, dass es zu den Stoßzeiten auf den Straßen sowie in Bussen und Bahnen in und um Oberhausen herum so voll ist: Denn aus der Stadt hinaus und hinein fließen täglich gigantische Pendlerströme. Mehr als jeder zweite der knapp 93 000 Erwerbstätigen mit Wohnsitz in Oberhausen – konkret sind es 48 700 Menschen – arbeitet jenseits der Stadtgrenzen. Zudem sind werktags mehr als 43 000 Erwerbstätige unterwegs, die von außerhalb nach Oberhausen einpendeln. 44 000 Menschen müssen Oberhausen auf dem Weg zur Arbeit nicht verlassen. Einpendler, Auspendler und innerstädtische Pendler zusammengenommen ergibt sich die beeindruckende Zahl von knapp 136 000 Menschen, die jeden Tag allein in Oberhausen in die eine oder andere Richtung auf dem Weg zur Arbeit sind.

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Das sind Ergebnisse der jetzt vorgelegten Pendlerrechnung 2011 des Statistischen Landesamtes (IT.NRW). Demnach ist der Anteil der Auspendler in Oberhausen mit 52,5 Prozent etwas größer als im Landesdurchschnitt (50,1%).

Enge Verflechtungen mit Duisburg

Weit haben sie es bis zur Arbeit aber nicht. Der weitaus überwiegende Anteil arbeitet in Duisburg, Essen und Mülheim (siehe Grafik). Dabei sind Durchschnittsentfernungen von nicht einmal 15 Kilometern (Luftlinie) zu überwinden. Auch nach Düsseldorf und Bottrop sind jeweils mehrere Tausend Berufstätige unterwegs. Umgekehrt kommen aus Duisburg, Essen und Mülheim die meisten Einpendler in die Stadt. Auch aus Bottrop, Dinslaken und Gelsenkirchen zählt Oberhausen täglich jeweils mehr als 1000 Einpendler.

Pendlerrechnung NRW

Pendeln ist hier definiert als die tägliche Bewältigung der Wegstrecke zwischen Arbeits- und Wohnort.

Zu den Berufspendlern zählen alle Personen, die in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen, selbstständig ein Gewerbe oder eine Landwirtschaft betreiben, einen freien Beruf ausüben oder als unbezahlt mithelfendes Familienmitglied tätig sind. Erfasst wird jeweils nur die Haupttätigkeit. Berücksichtigt sind damit alle Erwerbstätigen; die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die geringfügig Beschäftigten, die Beamten und die Selbstständigen.

Die Zahlen der Pendlerrechnung NRW speisen sich aus unterschiedlichen Statistiken, im Wesentlichen aus Vollerhebungen. „Daher ist die Qualität der Daten als sehr gut zu bewerten“, so IT.NRW.

Auffallend ist, dass die Pendlerverflechtungen zwischen Oberhausen und Städten des Ruhrgebietes sehr eng sind, zudem auch zwischen Oberhausen und Düsseldorf. Vom Niederrhein pendeln deutlich mehr Menschen ein als zum Niederrhein hinaus. Ein Beispiel: Aus der Stadt Wesel kommen etwa 730 Einpendler. In Wesel arbeiten demgegenüber aber nur etwa 430 Oberhausener.

Auch nach Geschlecht, Alter, Beschäftigungsumfang, Stellung im Beruf und Branche haben die Landesstatistiker die Zahlen aufgeschlüsselt. Ein Ergebnis ist dabei: Frauen sind unter den Pendlern nur leicht in der Minderheit.